IC 708, IC 709, IC 711 und IC 712 in Abell 1314 und UGC 6538 und UGC 6541 im Großen Bären

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Reichhaltige Galaxienhaufen in geringer Entfernung sind ein Problem wegen ihrer Ausdehnung. Das Bildfeld reicht nicht aus, um die meisten Galaxien in ein Bildfeld zu bekommen. Bei weit entfernten Galaxienhaufen ist das wiederum kein Problem, aber wegen der großen Entfernung können in den Galaxien kaum Einzelheiten aufgelöst werden. Eine Entfernung von 400-500 Millionen Lichtjehren ist da ein guter Kompromiss. Einige bekannte Galaxienhaufen wie Abell 2151 im Herkules liegen in dieser Distanz. Abell 1314 mit einer Entfern ung von etwa 450 Millionen Lichtjahren reiht sich in diese Gruppe ein.

Die zentrale Galaxie dürfte IC 712 sein. Sie ist ebenso wie IC 708, IC 709 und IC 711 eine Elliptische Galaxie. Der Haufen ist deutlich in Ost-West-Richtung gestreckt. Die beiden UGC-Galaxien am rechten Bildrand gehören nicht zum Haufen, sondern stehen usn viel näher. UGC 6538 ist eine Spiralgalaxie in etwa 150 Millionen Lichtjahren Entfernung, UGC 6541 ist eine irreguläre Galaxie in 13-20 Millionen Lichtjahren Entfernung. Die Messmethoden für die Entfernungsmessung von Galaxien sind leider recht ungenau. Gerade bei nahen Galaxien liefert die Fluchtgeschwindugkeit bzw. Rotverschiebung oft völlig falsche Resultate. Das liegt an der teils großen Dynamik in Galaxienhaufen, in denen die einzelnen Mitglieder die Gravitation der anderen Mitglieder spüren. Auf große Entfernungen nivellieren sich diese Abweichungen. Dafür nutzt man bei nahen Galaxien unabhängige, überwiegend empirisch gefundene Messverfahren, die zum Teil mit Fehlern im zweistelligen Prozentbereich behaftet sind.

Die Aufnahme entstand vier Tage nach Vollmond noch vor Aufgang des Monds. Wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, erscheinen die Katalognamen der hellsten Galaxien.

Datum: 25.03.19, 22:59h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 60 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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