NGC 136 und King 15 in der Kassiopeia

NGC 136 ist ein oft übersehener Sternhaufen im an Offenen Sternhaufen reichen Sternbild Kassiopeia. Daß er so unbekannt ist, wird sicherlich auch daran liegen, daß er weder besonders groß ist, noch besonders viele oder besonders helle Sterne enthält. Er ist mit einem Durchmesser von knapp 1,5 Bogenminuten kompakt und erst bei höheren Vergrößerungen und damit kleineren Gesichtsfeldern auffällig. Der Sternhaufen ist selten wissenschaftlich untersucht worden. Einige der wenigen Arbeiten stammt von Johannes Hardorp, der 1960 eine Dreifarbenspektrometrie des Haufens mit dem Bergedorfer Schmidt-Spiegel (800 mm Öffnung, 2400 mm Brennweite) durchführte. Er schätzte die Entfernung auf ca. 14000 Lichtjahre, womit sich der Haufen in dem von der Erde aus gesehen weiter außen gelegenen Perseus-Arm der Milchstraße befindet.

Oben links im Bild ist eine etwas höhere Konzentration von Sternen um den orangefarbenen Stern zu sehen. Das ist der Offene Haufen King 15, der noch unscheinbarer und unauffälliger als NGC 136 wirkt.

Das eigentliche Ziel der Aufnahme war jedoch ein schwacher Planetarischer Nebel nur wenige Bogenminuten südwestlich von NGC 136 gelegen: Outters 2. Dieser Nebel wurde vor wenigen Jahren von dem französischen Amateurastronomen Nicolas Outters entdeckt und bisher selten fotografiert. Er leuchtet besonders im Licht des ionisierten Sauerstoffs, doch ein paar Versuchsbelichtungen mit OIII-Filter zeigten nichts, genausowenig wie diese Farbaufnahme. Schade.

Das Bild ist in voller Größe beim Klick aufs Bild oder hier zu finden.

Datum: 18.09.14, 00:11h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N am 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: L=72 min, R=48 min, G=57 min, B=60 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: LRGB Typ IIc von Astronomik

 

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