NGC 1579 wird bisweilen auch der Trifid-Nebel des Nordhimmels genannt. So ganz kann er seinem Namensvetter nicht das Wasser reichen. Aber dennoch ist er ein wunderschöner Emissionsnebel mit vielen eingelagerten Reflexionsnebeln. Die Assoziation zum Trifid-Nebel rührt von der Dunkelwolke, die ihn ebenfalls durchzieht. Um die hellen Sterne an seinem Nord- und Südrand schimmern bläuliche Reflexionsanteile durch.

Der bläuliche Reflexionsnebel links oberhalb von NGC 1579 ist als IC 2067 katalogisiert. Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts auf fotografischen Platten entdeckt.

NGC 1579 steht nahe der Grenze des Perseus zum Fuhrmann. Auch der Stier ist nicht viel weiter südlich zu finden. Dieses Gebiet ist durchzogen von Staubwolken, die sich auf sehr tiefen Aufnahmen mit großem Gesichtsfeld deutlich abheben. Auch die vielen Reflexionsnebel in diesem Gebiet deuten darauf hin, da Reflexionsnebel immer dann entstehen, wenn ein junger Stern, der in einer Gas- und Staubwolke geboren wurde, es geschafft hat, mit seinem Sternwind seinen Geburtskokon weitgehend wegzublasen und sein Licht vom Staub der Umgebung reflektiert wird.

Es verwundert daher auch nicht, daß sich eine Dukelwolke, die das Sternlicht der dahinterliegenden Sterne fast vollständig verschluckt, durch das Bild zieht. Einige der schwachen roten Sterne um NGC 1579 sind laut Simbad junge sternartige Objekte (YSO), also Sterne die noch nicht die Hauptreihe erreicht haben und möglicherweise noch weiterhin Materie aus der Umgebung sammeln.

Etwas nördlich der Verbindungslinie zwischen NGC 1579 und IC 2067 entdeckt der aufmerksame Betrachter eine kleine rot-grün-blaue Strichspur. Sie wurde von dem Kleinplaneten (3404) Hinderer während meiner Aufnahme gezogen. Der Kleinplanet ist ein Hauptgürtel-Asteroid, 16,9mag hell, wurde 1934 von K. Reinmuth in Heidelberg entdeckt und wurde nach dem deutschen Astronomieprofessor Fritz Hinderer benannt. Fritz Hinderer hat in Potsdam und Babelsberg hauptsächlich veränderliche Sterne erforscht.

Datum: 23.10.11, 01:10h MESZ

Optik: f=500 mm f/5,6

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an C5 f/10

Gesamtbelichtungszeit: R=50 min, G=45 min, B=50 min (Einzelbilder: 300 Sekunden)

Kamera: Atik 314L

Filter: Astronomik RGB-Filtersatz Typ IIc

NGC 1579 ist ein kleiner und heller Reflektionsnebel in der Milchstraße im Sternbild Perseus. Angesichts der wenigen Sterne im Bild fällt es schwer, zu glauben, daß dieses Objekt mitten in der Milchstraße liegt. Die Erklärung ist, daß NGC 1579 Teil eines großen Dunkelnebels ist, der größer als das Bildformat ist und das Licht der hinter ihm liegenden Sterne absorbiert. Wo sich am Rand neue heiße Sterne gebildet und sich ein Loch in unsere Richtung durch Strahlungsdruck und starke Sternwinde geblasen haben, können wir sie selbst und ihr am umgebenden Staub gestreutes Licht sehen. Die Sterne, die im Bild sichtbar sind, liegen alle zwischen uns und dem Dunkelnebel. NGC 1579 ist so hell, daß seine hellsten Bereiche problemlos auf dem Livebild zu sehen waren.

Datum: 28.12.08, 21:49h MEZ

Optik: f=1240 mm f/5,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 30 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N