Der Sternhaufen NGC 2169 mit der charakteristischen Anordnung seiner Sterne, die an die Zahl 37 erinnert, ist gar nicht so einfach zu fotografieren. Die meisten Sterne des Haufens sind sehr hell und heiß, wodurch sie einen blauen Halo bekommen. Versucht man die Ausbildung des Halos durch Kurzzeitbelichtungen zu kompensieren, kommen die vielen zumeist schwächeren Sterne im Bildfeld nicht zur Geltung. Dabei ist das Bildfeld durch die Farbvielfalt der Sterne sehr attraktiv.
Nach 12 Jahren seit meiner letzten Aufnahme des Haufens fand ich es an der Zeit, NGC 2169 mal in Farbe zu versuchen. Die meisten Sterne befinden sich in ihrer Entwicklung noch auf der Hauptreihe im Hertzsprung-Russel-Diagramm. Nur der nordwestliche Stern in der 7 hat sich schon zu einem Roten Riesen entwickelt.
Der Sternhaufen befindet sich in diesem Bildfeld an der unteren Grenze. Der Grund dafür ist, dass ich mit dem fast parallel montierten kleineren Refraktor gleichzeitig den Emissionsnebel Sh2-261 fotografieren wollte, der sich gut 1° nördlich von NGC 2168 befindet. Auffällig sind etliche knallrote Sterne. Das sind sehr kühle Sterne mit Oberflächentemperaturen von weniger als 3000 K. Außerdem fällt die ungleichmäßige Sterndichte auf. Ein Streifen, der von rechts oben nach links unten durchs Bild läuft, ist deutlich ärmer an Sternen als die linke oberen und rechte untere Ecke. Die Sternarmut wird vermutlich durch eine Staubwolke hervorgerufen, die das Licht weiter entfernter Sterne abblockt.
Datum: 02.03.21, 20:22h MEZ
Optik: f=750 mm f/5,4
Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6
Gesamtbelichtungszeit: R = 33 min + G = 33 min + B = 33 min (Einzelbilder: 180 Sekunden) plus R = 6 min + G = 6 min + B = 6 min (Einzelbilder: 30 Sekunden)
Kamera: Atik 460EX
Filter: RGB Typ IIc von Astronomik