NGC 2748 mit PSN J09132750+7624710 in der Giraffe

Nachdem NGC 2748 schon in den Jahren 1985 und 2013 Supernovae hervorgebracht hat, wurde am 10.02.2015 erneut ein neuer Stern in der Galaxie entdeckt. Entdecker war wieder einmal der japanische Amateurastronom Koichi Itagaki, der seit Jahren ein sehr erfolgreiches privates Supernovasuchprogramm betreibt. Die spektroskopischen Untersuchungen des Sterns ergaben aber, dass es sich nicht um eine Supernova, sondern "nur" um den Massenauswurf eines leuchtkräftigen blauen Variablen (LBV) handelt. Diese Sterne haben ein Vielfaches der Sonnenmasse und werden nach einer kurzen Lebenszeit bereits instabil und stoßen mehrfach gewaltige Materiemengen explosionsartig ins All. Dadurch vergrößert sich die leuchtende Oberfläche des Sterns enorm und seine Helligkeit nimmt rasant zu. Allerdings erreichen solche Ausbrüche selten die Helligkeit von echten Supernovae, sondern bleiben meistens ein bis zwei Größenklassen dahinter zurück.

LBVs sind dennoch für die Wissenschaft sehr interessante Sterne, vor allem auch, weil sie recht selten sind. In der Milchstraße sind nur wenige bekannt, unter anderem η Carinae. Das Studium dieser Sterne soll zum einen die Sternentwicklungsmodelle auch für solche extremen Sterne einsetzbar machen und optimieren und zum anderen möchte man vorhersagen können, wann solch ein Stern als Kernkollaps-Supernova sein Ende finden wird.

(Ausschnitt)

Datum: 14.02.15, 00:04h MEZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 63 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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Die Spiralgalaxie NGC 2748 steht ziemlich einsam in einem relativ sternreichen Gebiet. Dank ihrer relativen Nähe von 67 Millionen Lichtjahren Entfernung sind trotz des flachen Sichtwinkels etliche Strukturen erkennbar. Dabei handelt es sich um Sternentstehungsgebiete und helle Sternhaufen. Dazwischen ziehen sich dunkle Staubwolken entlang.

Am 31.08.2013 wurde in NGC 2748 die Supernova SN2013ff von italienischen Amateurastronomen entdeckt. Wenige Tage später erreichte die Supernova ihre maximale Helligkeit von 15,1 mag. Am 21.01.2014 war sie auf Aufnahmen eines amerikanischen Amateurastronomen bei einer Helligkeit von 16,5mag noch gut, einen Monat danach nur noch knapp über der Helligkeit der Muttergalaxie sichtbar. Ich wollte noch einmal zwei Wochen später selber versuchen, die SN2013ff nachzuweisen, konnte sie aber nicht mehr vom Sternhaufen an ihrer Position trennen. SN2013ff war eine Supernova vom Typ Ic, bei der ein massiver Stern einen Kernkollaps erleidet und seine Resthülle ins All schleudert. Diesem Ereignis vorangegangen war eine Phase als Wolf-Rayet-Stern, in der der Vorläuferstern bereits seinen ganzen Vorrat an Wasserstoff und Helium durch extrem starke Sternwinde weggeblasen hat, weswegen im Spektrum der Supernova keine Linien von Wasserstoff oder Helium zu finden waren. Nach der Explosion bleibt ein Neutronenstern oder, genügend Masse vorausgesetzt, ein stellares Schwarzes Loch übrig.

Wenn der Mauszeiger ins Bild bewegt wird, werden die Katalogbezeichnungen der helleren Galaxien angezeigt.

Datum: 05.03.14, 20:13h MEZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 63 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

 

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