NGC 3357, NGC 3367 mit SN2022ewj, NGC 3377 und UGC 5889 (=NGC 3377A) im Löwen

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Der japanische Amateurastronom Koichi Itagaki entdeckte am 19.03.2022 eine Supernova vom Typ II in der Galaxie NGC 3367. Das war für mich der Grund, dieser Galaxie und ihrem Umfeld einen erneuten Besuch abzustatten. Die Supernova leuchtete weit vom Galaxienkern auf und war bei ihrer Entdeckung etwa 16 mag hell. Drei Tage später konnte ich eine Aufnahme von NGC 3367 gewinnen, auf der die Supernova nur unwesentlich heller geworden war. Sie erreichte ihre maximale Helligkeit von 15,5 mag izum Monatswechsel und in den ersten Apriltagen.

Bei Supernovae vom Typ II implodiert ein massereicher Stern, nachdem er seinen Kern schon zu Eisen fusioniert hat und keine weiteren schwereren Elemente mehr fusionieren kann. Bei diesem Sterntod bleibt eine Leiche in Form eines Neutronensterns oder stellaren Schwarzen Lochs übrig, vorausgesetzt, die Kernmasse reicht für letzteren Fall.

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Datum: 22.03.22, 21:15h MEZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 72 min (Einzelbilder: 240 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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Bei der neuen Aufnahme lag der Schwerpunkt auf der Elliptischen Galaxie NGC 3377 und ihren Begleitern. Die Entfernungsangaben für sie schwanken je nach Messmethode zwischen etwa 32 und 45 Millionen Lichtjahren. Zur Gruppe um NGC 3377 gehören die Galaxien UGC 5889 (auch NGC 3377A genannt), LEDA 83333 und LEDA 83341. Weitere Galaxien befinden sich außerhalb des Bildfelds. NGC 3377 ist wegen ihrer Nähe sehr genau untersucht worden. Mit dem Hubble Space Teleskop lassen sich in ihr noch Einzelsterne, Kugelsternhaufen und Planetarische Nebel auflösen und nachweisen.

Bei UGC 5889 lässt sich auch auf der neuen Aufnahme die Spiralform nicht nachweisen, aber sie ist eindeutig rund und vom Hintergrund besser abgegrenzt. Die weiter westliche liegende Zwerggalaxie LEDA 83333, die auf meiner letzten Aufnahme offenbar im Hintergrund untergegangen ist, ist nun deutlich sichtbar. Trotz der wesentlich kürzeren Belichtungszeit ist die neue Aufnahme tiefer und schärfer. Das gilt ebenso für die Abbildung der Spiralgalaxie NGC 3367 und ihrer Umgebung.

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Datum: 27.03.17, 00:58h MEZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 60 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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Primäres Ziel dieser Aufnahme war die ca. 150 Millionen Lichtjahre entfernte Balkenspirale NGC 3367 im Bildzentrum. Es ist deutlich sichtbar, daß die Galaxie gestört ist. Im Süden begrenzt der Spiralarm ihre Form recht scharf, im Norden spannt sich noch jenseits des Spiralarms ein heller Scheibenbereich, der diffus in den Hintergrund übergeht. Es scheint ein dritter, vom nördlichen Spiralarm abzweigender Arm dafür verantwortlich zu sein. Ein Störenfried, also eine Galaxie, die mit NGC 3367 gravitativ wechselwirkt, ist nicht eindeutig erkennbar. Vielleicht ist es die kleine Spiralgalaxie LEDA 83327 in Kantenlage, die wir in Höhe von NGC 3367 am rechten Bildrand sehen. Sie hat die gleiche Rotverschiebung wie ihre große Nachbarin und ist von ihr nur ca. 800.000 Lichtjahre entfernt. Daraus folgt rein geometrisch, daß NGC 3367 nur wenig kleiner als unsere Milchstraße ist.

Die Elliptische Galaxie NGC 3377 oben links und die diffus erscheinende Spiralgalaxie NGC 3377A nordwestlich von ihr liegen mit einer Entfernung von knapp 45 Millionen Lichtjahren deutlich im Vordergrund und kommen nicht für eine Wechselwirkung mit NGC 3367 in Frage.

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Datum: 21.03.14, 20:42h MEZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 93 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

 

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