Dieses Bildfeld ist nicht nur wegen der nahen Zwerggalaxie NGC 5238 (im Bildfeld links oben) interessant. Sie ist vom irregulären Typ ähnlich wie die Große Magellansche Wolke und leuchtet aus 17 Millionen Lichtjahren Entfernung. In dieser Entfernung können Sternhaufen und Sternentstehungsgebiete mit Amateurmitteln noch gut aufgelöst werden, weswegen die Galaxie gesprenkelt erscheint. Lange war der Typ von NGC 5238 umstritten. Anfangs hielt man sie sogar für zwei Galaxien, die gerade verschmelzen, aber der südliche helle Fleck ist einfach nur ein riesiges Sternentstehungsgebiet, kein Galaxienkern. Dann hielt man NGC 5238 lange für eine Balkenspirale, aber auch diese Einschätzung konnte widerlegt werden. Sie ist eine interessanterweise alleinstehende, irreguläre Zwerggalaxie und gehört nicht einer Lokalen Gruppe etwa um M 81 oder M 101 an.
Weiter westlich von NGC 5238 (im Bildfeld rechts unten) leuchtet NGC 5225 aus gut 200 Millionen Lichtjahren Entfernung. Sie ist vermutlich eine Spiralgalaxie. NGC 5250, die sich außerhalb dieses Bildausschnitts bereits im Sternbild Großer Bär befindet, ist eine ihrer Begleiterinnen. Apropos Grenze: NGC 5238 liegt direkt an der Grenze zwischen den Sternbildern Jagdhunde und Großer Bär. Die Grenze verläuft unmittelbar östlich (links) von NGC 5238 senkrecht durchs Bildfeld.
Die Galaxie NGC 5250 und weitere interessante Galaxien befinden sich außerhalb dieses Ausschnitts. Das ganze Bildfeld mit Beschriftung der helleren Galaxien ist beim Klick ins Bild oder hier zu finden.
Datum: 30.04.17, 00:32h MESZ
Optik: f=750mm f/5,4
Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6
Gesamtbelichtungszeit: 57 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)
Kamera: Atik 460EX