NGC 7742 mit SN2014cy im Pegasus

NGC 7742 ist eine recht einsam stehende Spiralgalaxie im ansonsten an Galaxien reichen Sternbild Pegasus. Das Umfeld dieser Galaxie ist spärlich mit schwachen Galaxien besetzt und somit recht uninteressant. Nur eines hat mein Interesse an dieser Galaxie geweckt, eine recht helle Supernova: SN2014cy. Sie wurde am 31.08.2014 vom Japaner Ken'ichi Nishimura entdeckt. einen halben Monat später konnte ich die Supernova ablichten. Bei ihrer Entdeckung hatte sie eine Helligkeit von 17,2mag.

SN2014cy war eine Supernova vom Typ IIP, bei der ein massereicher Stern einen Kernkollaps erleidet und seine äußere Hülle wegschleudert, während der Kern zu einem Neutronenstern oder, sofern die Masse ausreicht, zu einem stellaren Schwarzen Loch, zusammenfällt. Das P in der Bezeichnung weist auf ein Plateau, also eine Phase gleichbleibender Helligkeit, in seiner ansonsten abfallenden Lichtkurve hin. SN2014cy habe ich bei ihrer maximalen Helligkeit von 15,5mag erwischt.

NGC 7742 selbst erscheint recht untypisch und damit auch wieder interessant. Sie ist als Schibengalaxie vom Typ S0 klassifiziert. Solche Galaxien haben zwar eine scheibenförmige gestalt, aber keine erkennbaren Spiralarme ausgebildet. Wir sehen bei NGC 7742 direkt von oben auf die Scheibe. Um den hellen Kern gibt es einen hellen Ring. Auf Farbaufnahmen ist dieser deutlich blau, was auf eine intensive Sternentstehung hinweist. Der Ring besteht aus aneinandergereihten jungen Sternhaufen, in denen sich kürzlich und wohl noch immer massive Sterne bilden. Was diesen Prozeß ausgelöst hat ist unbekannt, aber eine gravitative Wechselwirkung mit einer (kleinen?) Nachbargalaxie wahrscheinlich. Außerhalbd es hellen Rings fällt die Helligkeit allmählich ab. SN2014cy ist offenbar am Rand des hellen Rings explodiert. Es ist damit zu rechnen, daß NGC 7742 demnächst häufiger Supernovae in ihrem Ring aufweisen wird.

(Ausschnitt)

Datum: 17.09.14, 00:55h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 36 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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