NGC 7769 mit SN2022mxv und SN2022aedu, NGC 7770, NGC 7771 und NGC 7771A im Pegasus

Am letzten Tag des Jahres 2022 entdeckte der Japaner Koich Itagaki eine weitere Supernova in NGC 7769. Es war bereits die zweite in 2022. Es wurde ein Spektrum unter schwierigen Bedingungen gewonnen (Mond, Wolken) und die Supernova als solche bestätigt. Nur ihr Typ konnte nicht eindeutig herausgelesen werden. Mit einer Maximalhelligkeit von 15,8 mag und auf Basis ihrer Position in NGC 7769 dürfte auch SN2022aedu eine Kernkollapssupernova gewesen sein (Stand Ende Januar 2023).

SN2022mxv konnte ich nicht mehr nachweisen. Es war nur ein diffuser Fleck sichtnar, der wohl der Sternhaufen bzw. das Sternentstehungsgebiet ist, in dem SN2022mxv explodiert war.

Die Luftruhe war an diesem Abend nicht gut, so dass ich nur diesen Ausschnitt zeige. Das ganze Bildfeld ist identisch mit dem, das ich bei den vorherigen und besseren Aufnahmen in 2022 gezeigt habe.

Datum: 11.01.23, 19:38h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,6

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 66 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Mitte November 2022 war SN2022mxv nur noch schwer erkennbar. Die Helligkeit der Supernova hatte anscheinend in den zwei Wochen davor stark abgenommen. Sie war von dem Sternentstehungsgebiet, in dem sie explodierte, nur mit Mühe zu unterscheiden. Allerdings konnte ich deutlich länger belichten, so dass die Sternströme besser als bei der Aufnahme Anfang des Monats herauskamen. Das ist erstaunlich, weil die Transparenz in der Horizonthöhe durch die feuchte Luft nicht gut war.

Die Aufnahme entstand bei Halbmond durch eine dünne Wolkendecke.

Beim Klick ins Bild oder hier erscheint ein Komposit aus der Aufnahme vom 21.08.2022 und der neuen, die die Sternströme etwas deutlicher zeigt.

Datum: 18.11.22, 19:02h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,6

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 80 min (Einzelbilder: 240 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

SN2022mxv war Anfang November 2022 immer noch gut erkennbar. Die Helligkeit der Supernova hatte gegenüber der letzten Aufnahme im August etwas abgenommen, wenn man sie mit den etwa gleich hellen Sternchen in ihrer Nähe vergleicht. Der Bildkontrast ist deutlich anders eingestellt, was den miesen Aufnahmebedingungen geschuldet ist, und die Belichtungszeit ist auch wesentlich kürzer, weil nach 40 Minuten Belichtungszeit die Wolken dichter wurden und eine weitere Belichtung keinen Sinn machte.

Die Aufnahme entstand bei Halbmond durch eine dünne Wolkendecke.

Datum: 02.11.22, 20:01h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,6

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 40 min (Einzelbilder: 240 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Beim Vergleich meiner Aufnahme aus Juli 2022 mit der Aufnahme des SDSS fielen mir sofort die Gezeitenschweife und schwachen Halos der gravitativ miteinander wechselwirkenden Galaxien auf. Die wollte ich unbedingt ablichten und nahm die Galaxien samt SN2022mxv einen Monat später wieder aufs Korn. Dieses Mal konnte ich die Aufnahme früher beginnen und mehr Einzelbilder belichten, bevor die Dämmerung einsetzte. Und tatsächlich schälten sich die schwachen Galaxienausläufer aus dem Rauschen heraus. Die Helligkeit der Supernova hatte weiter abgenommen und betrug jetzt nur noch etwa 17 mag.

Beim Klick ins Bild oder hier erscheint das gesamte Bildfeld mit der Beschriftung der hellsten Galaxien.

Datum: 21.08.22, 02:20h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,6

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 80 min (Einzelbilder: 240 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Diese tolle Galaxiengruppe hatte ich seit mehr als 15 Jahren nicht mehr "auf dem Schirm". Erst als ein amerikanisches Supernovasuchprogramm am 18.06.2022 die Supernova SN2022mxv in der Galaxie NGC 7769 entdeckte, rückte sie wieder in den Fokus. Ich musste dann noch mehr als einen Monat warten, bis die Galaxiengruppe in der Dämmerung genügend hoch über den Horizont stieg, damit ich sie erreichen konnte. Deshalb konnte ich auch nur die ersten vier Einzelbilder verwerten. Die restlichen waren schon zu hell. Aber die Supernova war klar zu sehen.

SN2022mxv war vom Typ II, bei dem ein massereicher Stern einen Kernkollaps erleidet und sein Kern zu einem Neutronenstern oder, wenn die Masse reicht, zu einem stellaren Schwarzen Loch zusammenfällt. Die verbliebene Hülle wird, soweit sie nach der letzten Lebensphase mit ihrem starken Sternwind noch verblieben ist, explosionsartig abgestoßen, wodurch der Stern hell aufleuchtet. Am 05.07.2022 dürfte SN2022mxv ihre maximale Helligkeit von 16 mag erreicht haben, drei Wochen später, als ich meine Aufnahme machte, war sie schon wieder auf etwa 16,6 mag zurückgegangen.

Datum: 24.07.22, 03:21h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,6

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 16 min (Einzelbilder: 240 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Die kleine Gruppe Galaxien rund um NGC 7771 ist eiu hübsches Motiv im Pegasus. NGC 7771 (links) und NGC 7769 (rechts) sind Spiralgalaxien, auf die wir unter unterschiedlichen Blickwinkeln schauen. NGC 7770 (unterhalb von NGC 7771) ist eine Elliptische Galaxie, während es sich bei NGC 7771A wohl ebenfalls um eine Spiralgalaxie handelt. Im Bild sind noch weitere kleinere Hintergrundgalaxien zu sehen, z.B. am oberen Bildrand die 700 Millionen Lichtjahre entfernte Seyfert-Galaxie LEDA 72612.

Datum: 01.09.05, 03:09h MESZ

Optik: f=1480 mm f/6,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 30 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

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