Planetarischer Nebel PK 72 -17.1 (Abell 74) im Füchschen

PK 72 -17.1 ist ein sehr lichtschwacher Nebel, der trotz der bereits investierten fast drei Stunden Belichtungszeit durchaus noch mehr Belichtungszeit vertragen könnte. Erst wenn genügend Belichtungszeit zusammengekommen ist, lassen sich auch die Hell-Dunkelstrukturen in seinem Innern gut darstellen. PK 72 -17.1, auch Abell 74 genannt, erscheint fast kreisrund. Bei genauerem Hinsehen erkennt man aber, daß die Ränder im Nordosten und Südwesten deutlicher definiert sind als im Nordwesten oder Südosten. Auch die hellen Strukturen im Innern scheinen eher in Nordost-Südwest-Richtung orientiert zu sein. So gesehen erscheint der Abell eher bipolar zu sein und z.B. M 27 zu ähneln.

Da ich den Kontrast wegen des lichtschwachen Nebels sehr strecken mußte, war ich zunächst etwas skeptisch, als am unteren Bildrand ebenfalls eine runde und in der Größe Abell 74 gleichkommende Struktur sichtbar wurde. Im ersten Moment dachte ich an einen Fehler beim Stacken der Einzelbilder, aber die Struktur war auf beiden Aufnahmeserien von beiden Tagen vorhanden und nach Norden und Nordwesten scharf begrenzt. Ich konnte im Internet tief belichtete Vergleichsbilder finden. Danach handelt es sich um die Ausläufer eines sehr schwachen Wasserstoffemissionsnebels.

Wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, werden die Hintergrundgalaxien markiert. Da der H-alpha Filter nicht viel Licht passieren läßt, sind nur die helleren Galaxien sichtbar. Zwei von ihnen leuchten sogar durch PK 72 -17.1 hindurch, LEDA 66471 im nördlichen Teil und eine anonyme Galaxie am östlichen Rand des Nebels.

Datum: 09.09.12, 23:53h MESZ und 12.09.12, 23:33h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an C5 f/10

Gesamtbelichtungszeit: 80+90 min (Einzelbilder: 600 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: 6nm H-alpha von Astronomik

 

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