UGC 1814 mit SN2016cyx und SN2025oas, UGC 1819 und UGC 1822 im Widder

So ein Zufall aber auch! Auf den Tag und fast auf die Uhrzeit genau 9 Jahre nach meiner letzten Aufnahme von UGC 1814 fotografierte ich sie erneut und wieder wegen einer Supernova. Am 19.06.2016 fand ein amerikanisches Supernovasuchprogramm die Supernova SN2025oas in der Galaxie UGC 1814. Die Supernova war wieder vom Typ II, bei dem ein massereicher Stern einen Kernkollaps erleidet und seine gesamte Hülle explosionsartig ins All schleudert. Zurück bleibt ein Neutronenstern oder, wenn die Masse ausreicht, ein stellares Schwarzes Loch. Supernova vom Typ II können recht lange hell bleiben. Bei ihrer Entdeckung hatte SN2025oas eine Helligkeit von 17,4 mag. Wenige Tage später erreichte sie ihre maximale Helligkeit von 16,7 mag. Auf meinem Foto zwei Monate später hatte sie schon deutlich an Helligkeit verloren und war noch ca. 18 mag hell.

UGC 1814 ist die größte im Bild befindliche Galaxie einer kleinen Gruppe, deren meisten Mitglieder außerhalb des Bildfelds meines Teleskops liegen, aber UGC 1819, UGC 1822 und LEDA 8988 gehören dazu. Die Entfernung beträgt etwa 170 Millionen Lichtjahre. Die anderen helleren Galaxie wie LEDA 8931, PGC 212960 und PGC 3090462 befinden sich in etwa der doppelten Entfernung. Auffällig ist die große Anzahl von zum Teil recht hellen Galaxien, die in keinem der gängigen Kataloge verzeichnet ist.

Weiterhin auffällig ist PGC 3636090, das helle Gebilde am Südende von UGC 1814. Auf Aufnahmen von Durchmusterungen erscheint es sehr rot, was auf eine hohe Leuchtkraft im Infraroten deutet. Es könnte sich also um ein fernes, stark rotverschobenes Hintergrundobjekt handeln. Die Entfernungsangaben sind widersprüchlich. Die Datenbank NED nennt auf Basis der Rotverschiebung eine Lichtlaufzeit von über 1,3 Milliarden Jahren. Gleichzeit wird ein von der Rotverschiebung unabhängiger, nach dem empirischen Verfahren nach Tully und Fisher ermittelter Wert von etwa 250 Millionen Lichtjahren angegeben. Dass die Angaben nicht zusammenpassen, ist evident. Schaut man sich das Objekt bei hoher Vergrößerung in der Durchmusterung von DESI Legacy (z.B. mit Hilfe der Anwendungen Aladin oder AladinLite) an, dann erscheint das rötliche Objekt als Spiralgalaxie in Kantenlage, die von einem ausgeprägten Staubband geteilt wird (ähnlich NGC 891), und an deren südlichem Ende sich eine kleine Spiralgalaxie in Aufsicht und scheinbar hinter der Galaxie in Kantenlage befindet. Ich habe sie im Bild als "anonym" markiert. Wenn man diese beiden Galaxien gedanklich von UGC 1814 "abzieht", erscheint sie sehr symmetrisch und ziemlich ungestört.

Beim Klick ins Bild oder hier erscheint das gesamte Bildfeld mit Angabe der Katalognummern der hellsten Galaxien. (Ausschnitt)

Datum: 21.08.25, 03:14h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 69 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

Am 06.07.2016 fand ein amerikanisches Supernovasuchprogramm die Supernova SN2016cyx in der Galaxie UGC 1814. Die Supernova war vom Typ II, bei dem ein massereicher Stern einen Kernkollaps erleidet und seine gesamte Hülle explosionsartig ins All schleudert. Zurück bleibt ein Neutronenstern oder, wenn die Masse ausreicht, ein stellares Schwarzes Loch. Supernova vom Typ II können sehr lange recht hell bleiben. Bei ihrer Entdeckung hatte SN2016cyx eine Helligkeit von 16,1 mag. Auf meinem Foto mehr als sechs Wochen später hatte sie leicht an Helligkeit verloren und war noch ca. 16,5 mag hell.

Vollmond und aufziehende Wolken stören schnell ein Astrofoto. Dennoch konnte ich aus den drei Einzelbildern ein Beweisfoto der Supernova erstellen.

(Ausschnitt)

Datum: 21.08.16, 03:23h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 9 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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