NGC 5296, NGC 5297 und UGC 8733 mit SN 2018acj in den Jagdhunden

Wie schon häufiger führte mich auch bei diesem Bild eine helle Supernova zu einer mir bisher unbekannten Galaxie. Am 08.03.2018 fanden chinesische Astronomen eine Supernova in UGC 8733 (im Bild unten links). Die Supernova war vom Typ II, bei dem ein massiver Stern einen Kernkollaps erleidet und seine Hülle explosionsartig abwirft. Zurück bleibt ein Neutronenstern oder, wenn die Masse ausreicht, ein stellares Schwarzes Loch. Die Supernova wurde bei ihrer Entdeckung mit einer Helligkeit von 16,8 mag gemessen, verlor aber offenbar sehr schnell an Helligkeit. Schon ein paar Tage später maßen Amateure nur noch 17,8 mag. Diese Helligkeit behielt die Supernova dann über mindestens einen Monat bei. Auch auf meiner Aufnahme, zehn Tage nach ihrer Entdeckung, leuchtete sie nur mit 17,8 mag.

UGC 8733 ist eine gestört wirkende Spiralgalaxie in etwa 110 Millionen Lichtjahren Entfernung. Die Aufhellung in ihrem westlichen Arm hat sogar eine eigene Nummer im PGC-Katalog, ist aber Teil von UGC 8733. Die ebenfalls gestörte Spiralgalaxie LEDA 48977 südsüdwestlich von UGC 8733 ist aber nicht der wechselwirkende Partner. Sie ist eine Hintergrundgalaxie in fast 750 Millionen Lichtjahren Entfernung.

Bei der Komposition des Bildfelds, reichte dieses auch noch für NGC 5296 und NGC 5297 aus (im Bild oben rechts). Die beiden Galaxien leuchten aus etwa 110 Millionen Lichtjahren Entfernung, genau wie UGC 8733. Die schöne Balkenspirale NGC 5297 bildet mit der kleineren Elliptischen Galaxie NGC 5296 ein Paar wie M31 mit M110. NGC 5297 wirkt ungestört und zeigt auf den ersten Blick keinerlei Anzeichen für eine gravitative Wechselwirkung mit ihrer Nachbarin, während die kleinere Galaxie auf der Aufnahme des SDSS einen Sternstrom in Richtung der größeren erkennen lässt. Auf der Basis der gemessenen Rotverschiebungen kann das nicht sein, weil danach der Abstand beider Galaxie mindestens 5 Millionen Lichtjahre beträgt und eine gravitative Wechselwirkung über solch eine große Entfernung nicht auftreten kann. Offenbar wird der Entfernungsunterschied nur durch eine Beschleunigung von NGC 5296 in unsere Richtung vorgetäuscht. Wenn man NGC 5297 entzerrt, wird schnell klar, dass die beiden schwächeren äußeren Arme sich nicht mehr kreisförmig, sondern stark elliptisch um den Kern winden. Dazu passt dann auch die "Übergröße" von etwa 180.000 Lichtjahren in der größten Ausdehnung. Und wenn man genau hinschaut, dann ist im südlichen Spiralarm etwa auf der Verbindungslinie der südlichen beiden Sterne des kleinen Sterndreiecks ein Knick nach außen sichtbar. Also zeigt NGC 5297 doch Spuren einer gravitativen Wechselwirkung!

Wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, werden auch die Bezeichnungen der helleren Objekte eingeblendet.

Datum: 18.03.18, 02:44h MEZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 90 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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