IC 434, B33 (Pferdekopfnebel) und NGC 2023 im Orion

Das Ensemble aus Pferdekopfnebel, d.h. der Dunkelwolke B33, die sich vor dem Emissionsnebel IC 434 abzeichnet, und dem Reflexionsnebel NGC 2023 steht so tief, dass in der Regel die Wand der Sternwarte im Wege steht. Es gibt aber eine Position, in der das Aufnahmeteleskop über die Wand, aber das Nachführteleskop vor die Wand schaut und keine Sterne zum Nachführen sieht. Ich habe als Test dann mal ein paar Aufnahmen ohne Nachführung und mit halber Auflösung (2-fach gebinnt) gemacht. Das Ergebnis war recht ansprechend.

Beim Binning werden die Pixelwerte mehrerer benachbarter Pixel zusammenaddiert. Beim 2-fach Binning sind es in der Regel 2x2 Pixel, wodurch sich die Auflösung halbiert, aber die Empfindlichkeit vervierfacht. Deswegen kommt schon nach 60 Sekunden Belichtungszeit eine ganze Menge an Signal. So erklärt es sich auch, dass die erreichte Tiefe trotz der geringen Belichtungszeit deutlich höher als beim Farbbild ist. Dargestellt wird ein Ausschnitt aus dem Gesamtbild.

Datum: 29.11.16, 01:28h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: ohne

Gesamtbelichtungszeit: 15 min (Einzelbilder: 60 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Der Pferdekopfnebel, d.h. die Dunkelwolke B33, die sich vor dem Emissionsnebel IC 434 abzeichnet, ist wohl nach dem Orionnebel M 42 das bekannteste Objekt im Sternbild Orion. Dabei ist er visuell sehr schwer zu beobachten. Man braucht einen sehr dunklen Himmel, viel Öffnung und einen Hb-Filter, um den Dunkelnebel vor dem schwach leuchtenden Wasserstoffnebel hervortreten zu lassen. Sehr reizvoll ist der Farbkontrast durch den Reflexionsnebel NGC 2023, der mit ins Bildfeld paßt.

Die Aufnahme litt durch den böigen Wind, der an diesem Abend blies und am Teleskop zerrte. Zwar hatte ich die Taukappe zwecks Verminderung der Windlast abmontiert, doch führten die Böen immer wieder zu kleinen Erschütterungen, die der Autoguider auszugleichen bemüht war. Auch das Seeing war nicht sonderlich gut, wodurch die Sterne recht aufgeblasen sind und einige Details in den Nebelgebieten wohl auf der Strecke geblieben sind.

Datum: 20.11.09, 00:17h MEZ

Optik: f=1180 mm f/5,0

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N am C5 f/10

Gesamtbelichtungszeit: 3 x 60 min (Einzelbilder: 300 Sekunden)

Kamera: Atik 314L

Filter: RGB, Astronomik Typ IIc

Das nebenstehende Bild ist der Versuch, den Pferdekopfnebel B33, den Emissionsnebel IC 434 und den Reflexionsnebel NGC 2023 mit der Watec CCTV-Kamera auf einer Aufnahme abzulichten. Dazu benutzte ich zwei, die Brennweite verkürzende Shapleylinsen, den 0,63fach-Reducer von Celestron und den 0,5fach-Reducer von Teleskopservice. Bei einem Öffnungsverhältnis von f/2,8 konnte der Nebel schwach, aber eindeutig auf dem Livebild erkannt werden. Und das mit einem C9 aus der Stadt heraus und voller Weihnachtsbeleuchtung der Nachbarhäuser. Das finde ich schon beeindruckend.

Durch das große Gesichtsfeld paßte auch noch der helle Reflexionsnebel NGC 2023 mit ins Bild. Seine Ausläufer am linken und oberen Bildrand leiden ein wenig unter der Vignettierung, aber er ist sicher ein Objekt, das auch eine etwas längere Brennweite verträgt. (Ausschnitt)

Datum: 19.12.04, 23:37h MEZ

Optik: f=656 mm f/2,8

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 30 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT-120N

 

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