NGC 5371 (=NGC 5390) mit SN2020bio in den Jagdhunden

SN2020bio wurde am 29.01.2020 vom japanischen Amateurastronomen Koichi Itagaki entdeckt, der ein seit vielen Jahren sehr erfolgreiches privates Supernovasuchprogramm betreibt. Er fand die Supernova bei einer Helligkeit von 16,7 mag. Diesen Wert konnte sie für zwei Wochen halten, bevor die Helligkeit langsam abnahm. Meine Aufnahme entstand etwa zwei Monate nach der Entdeckung von SN2020bio. Da war sie immerhin noch gut 17,5 mag hell. Es handelt sich bei SN2020bio um eine Supernova vom Typ II, bei dem ein massereicher Stern einen Kernkollaps erlitt. Übrig bleibt ein Neutronenstern oder, bei ausreichender Masse, ein stellares Schwarzes Loch. Aufgrund der Lage der Supernova in einem äußeren Spiralarm, der durch die in ihm befindlichen Sternentshungsgebiete erst sichtbar wird, ist dort mit einer erhöhten Rate der Bildung massereicher Sterne zu rechnen, die am Ende ihres Lebens als Kernkollapssupernovae explodieren.

NGC 5371 befindet sich in etwa 110-120 Millionen Lichtjahren Entfernung. Supernovae sollten in dieser Entfernung noch mindestens 14 mag hell werden können, wie z.B. SN2019ein in NGC 5353. Die geringere Helligkeit von SN2020bio kann verschiedene Ursachen haben. Zum einen sind Kernkollapssupernovae manchmal nicht so leuchtkräftig wie explodierende Weiße Zwerge, und zum anderen entstehen massereiche Sterne in Gas- und Staubwolken, die auch noch nach einigen Millionen Jahren vorhanden sein und das Licht der in ihnen gebildeten Sterne dämpfen können. Aber da haben die Sterne ihr Leben schon beendet und werden zur Supernova.

Das gesamte Bildfeld weist neben NGC 5371, die als NGC 5390 noch eine weitere Nummer aus dem NGC-Katalog trägt, noch die Galaxiengruppe Hickson 68 mit NGC 5350 bis NGC 5358 sowie einige Galaxien aus dem UGC-Katalog und ein paar hellere Galaxien aus dem PGC-Katalog auf. Alle helleren Galaxien gehören zur selben Gruppe in etwa 100 Millionen Lichtjahren Entfernung. Nur für UGC 8807 oben rechts in der Ecke ist keine Entfernung bekannt.

Beim Klick ins Bild oder hier wird das Bildfeld in voller Auflösung und den Katalognummern der hellsten Galaxien erreicht.

Datum: 22.03.20, 03:00h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 66 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

Am 01.05.2019 entdeckte ein amerikanisches Supernovasuchprogramm eine helle Supernova in NGC 5353 in Hickson 68. Die Supernova gewann in den folgenden Tagen sogar noch an Helligkeit. Vier Tage nach ihrer Entdeckung und noch einmal eine Woche später konnte ich zwei Aufnahmen von SN2019ein gewinnen. Die Helligkeitsangaben für beide Daten sind recht breit gefächert, so dass in den sieben Tagen dazwischen sowohl ein Helligkeitsanstieg als auch eine konstante Helligkeit möglich sind. Auf meiner zweiten Aufnahme erscheint die Supernova etwas heller als auf der ersten zu sein. Ihre Helligkeit liegt bei etwa 14 mag. SN2019ein war eine Supernova vom Typ Ia, bei dem ein Weißer Zwerg in einem engen Doppelsternsystem in einer thermonuklearen Explosion seine gesamte Masse in Energie umwandelt. Vom Weißen Zwerg bleibt nichts zurück.

Das gesamte Bildfeld weist neben NGC 5371, die als NGC 5390 noch eine weitere Nummer aus dem NGC-Katalog trägt, noch einige Galaxien aus dem UGC-Katalog und ein paar hellere Galaxien aus dem PGC-Katalog auf. Alle helelren Galaxien gehören zur selben Gruppe in etwa 100 Millionen Lichtjahren Entfernung. Nur für UGC 8807 oben rechts in der Ecke ist keine Entfernung bekannt.

Beim Klick ins Bild oder hier wird das Bildfeld in voller Auflösung und den Katalognummern der hellsten Galaxien erreicht.

Datum: 12.05.19, 00:07h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 75 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

Die fünf Galaxien von Hickson 68 liegen so nahe bei NGC 5371, daß beide Objekte in ein Bild mit dem neuen, großen Refraktor passen. Außerdem konnte sich noch die hübsche Spiralgalaxie UGC8841 in der unteren Bildhälfte ins Bild mogeln.

Obwohl die Aufnahme mit einer nur halbsolangen Brennweite wie in 2005 erzielt wurde, ist sie doch schärfer als das Original

Datum: 01.04.12, 01:37h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 78 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 314L

 

NGC 5371 wurde von Wilhelm Herschel entdeckt. Sein Sohn John fand die Galaxie Jahre später ein zweites Mal, ohne zu erkennen, daß es sich um eine bereits von seinem Vater katologisierte Galaxie handelte. Das war wegen der z.T. etwas ungenauen Positionsangaben durch die Entdecker, mißverständliche Beschreibungen der Situation (Fotos waren ja damals noch nicht möglich) und manchmal sogar durch Schreibfehler bei der Notierung der Positionsangaben nicht ungewöhnlich. Auch dem Astronomen Dreyer, der den NGC-Katalog zusammenstellte, fiel diese doppelte Katalogisierung der Herschels nicht auf, und er übernahm die Galaxie zweimal in seinen Katalog unter den Bezeichnungen NGC 5371 und NGC 5390.

NGC 5371 ist ein weiterer Vertreter der großen Anzahl schöner Spiralgalaxien im Sternbild Jagdhunde. Die Entfernung dieser Galaxie beträgt 125 Millionen Lichtjahre.

Eine neue Aufnahme dieser Galaxie war schon lange überfällig. Auf jeden Fall sind nun die Unzulänglichkeiten der ersten Aufnahme durch mehr Erfahrung in der Aufnahme- und Bildbearbeitungstechnik behoben. Die knotigte Struktur der Arme wird sehr schön deutlich.

(Ausschnitt)

Datum: 25.04.09, 01:44h MESZ

Optik: f=1410 mm f/6,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 25 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

Dies ist meine erste Aufnahme der Spiralgalaxie NGC 5371. Die Aufnahme ist zwar recht tief, läßt aber runde Sterne und Detailschärfe vermissen. (Ausschnitt)

Datum: 12.04.05, 02:44h MESZ

Optik: f=1480 mm f/6,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 29 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

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