Technische Ausrüstung

 

Okularadapter mit Pentax-K-Bajonett für 1¼"-Okulare

Der objektivseitige Anschluß meines Fokussieradapters war mit der Zeit ausgeschlissen. Er bestand ja nur aus einer Plastikabdeckkappe des Objektivendes. Also mußte etwas neues, solideres her. Ich dachte deshalb zunächst an einen Zwischenring, den ich umbauen wollte. Immerhin hätte der einen Bajonettanschluß aus Metall gehabt. Aber Zwischenringe sind, wenn man sie überhaupt bekommt, sehr teuer. Preisgünstiger (ab 20 DM) waren gebrauchte 2x-Telekonverter mit einer z.T. bescheidenen Optik. Aber die brauchte ich ohnehin nicht.

Der Telekonverter wurde auseinandergenommen und alles, was nicht objektivseitiges Bajonett oder Gehäuse war, wurde entfernt. In das Gehäuse wurde ein kurzes Stück Aluminiumrohr gesetzt, dessen Aussendurchmesser passend abgedreht wurde. Die Befestigung geschah mit bereits vorhandenen Madenschrauben, die zuvor die Konverteroptik gehalten hatten. Ein zweites Aluminiumrohr wurde auf der Drehbank innen für 1¼"-Okulare erweitert und außen, bis auf das letzte Ende, soweit abgedreht, daß es in das erste Rohr hineinpaßte. In dem okularseitigen Ende mit der stehengelassenen größeren Wandstärke kam eine gerändelte Feststellschraube zum Festklemmen der Okulare.

Dieser Okularadapter sollte mehrere Funktionen erfüllen. Zum einen sollte er als Fokussieradapter dienen. Zum anderen sollten aber auch alle anderen Okulare benutzbar sein, insbesondere langbrennweitige, damit man überprüfen kann, ob das zu fotografierende Objekt denn auch in der Bildmitte ist. Durch den Kamerasucher mit einer Standardmattscheibe ist das bei lichtschwächeren Objekten nicht mehr machbar, und das kurzbrennweitige Fokussierokular ließ die Angelegenheit immer zu einem Suchspiel ausarten. Natürlich sollten alle Okulare homofokal auswechselbar sein und, ganz wichtig, der Fokus mußte mit dem Kamerafokus übereinstimmen.

Die Lage des Fokus habe ich wieder wie bei meinem alten Fokussieradapter bestimmt. Dafür wurde das kleinere Aluminiumrohr in dem größeren solange verschoben, bis der Fokus erreicht war. Danach wurde es mit drei Messing-Feststellschrauben fixiert. Der fertige Fokussieradapter mit  6,3 mm Plössl-Okular ist im rechten Bild zu sehen. Mit einem 26 mm Plössl-Okular ergibt sich ein Bildfelddurchmesser, der der kleineren Achse des Kleinbildformats (also den 24 mm) entspricht. Was will man mehr?

Der Adapter erfüllt alle meine Anforderungen. Nicht nur, daß ich mit ihm die zu fotografierenden Objekte zentrieren und fokussieren kann, ich kann ihn auch als Okularhalter für jede Optik mit Pentax-K-Bajonett benutzen. Das eröffnete mir z.B. die Möglichkeit, mein 500 mm-Teleobjektiv als Rich Field Telescope einzusetzen. Außerdem sind die Dimensionen der Alurohre und Rändelschraube so ausgefallen, daß ich auch mein 2"/1¼"-Nagler-Okular einsetzen kann.

Inzwischen konnte ich das Fokussieren und Zentrieren mehrfach "im Feld" ausprobieren und bin sehr zufrieden damit. Eine Kleinigkeit könnte noch verbessert werden. Für Objekte in größerer Höhe muß man unter das Teleskop kriechen und sich den Hals verrenken. Hier kann eine Barlowlinse vor einem Zenithprisma eingesetzt werden. Durch die Barlowlinse wird der Fokus soweit nach hinten verlagert, daß das Zenithprisma eingesetzt werden kann. Der Wermutstropfen ist jedoch der, daß das Bildfeld und die Objekthelligkeiten schrumpfen, weil die Vergrößerung um den Faktor 3 angestiegen ist. Für Einzelobjekte kann das hinnehmbar sein, aber bei Galaxiengruppen (z.B. M65, M66) ist das eher schade. Langbrennweitigere Okulare helfen nur beschränkt weiter, da ab 35 mm Brennweite der Bildfelddurchmesser durch den 1¼"-Anschluß auf unter 50° sinkt.

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