CCD-Kamera Atik 460EX am großen Refraktor
Um etwas größere Areale am Himmel mit hoher Auflösung abzulichten, habe ich mir einen 140mm apochromatischen Refraktor mit 980mm Brennweite des amerikanischen Herstellers TEC geleistet. Er hat ein dreilinsiges, ölgefügtes ED-Objektiv, das den Farbfehler praktisch komplett eliminiert. Die Geräte der Fa. TEC zählen zu den Spitzenoptiken für Amateure hinsichtlich optischer und mechanischer Qualität. Seit Kurzem verbaut TEC einen selbstentwickelten 3,5"-Okularauszug, der den bisher eingesetzten Auszug von Starlight Instruments ersetzt. Der Auszug ist extrem stabil, und ich konnte bisher keine Nachteile erkennen. Er hat einen Feintrieb mit einer starken Untersetzung und läßt sich maximal 100mm ausziehen. Der Feintrieb ist auch absolut notwendig, um den Fokus manuell einzustellen, da bereits die Verstellung des Feintriebs um einen kleinen Winkel zwischen "im Fokus" und "nicht im Fokus" entscheidet. Auch bei Temperaturunterschieden von 1°C oder mehr, die ja im Laufe der Nacht schnell auftreten, muß nachfokussiert werden. Das Gerät dankt es einem mit einer hervorragenden Abbildungsleistung.
Für die visuelle Beobachtung wird ein 2"-Zenithprisma benötigt, da die Auszugslänge des Okularauszuges nicht ausreicht, um in den Fokus zu kommen. Auch für die Fotografie werden Verlängerungshülsen benötigt, um den Fokus zu erreichen. Der Okularauszug kommt mit einem 2"-Adapter, bei dem mit einer konischen Überwurfmutter die Okulare oder Zubehörteile konzentrisch geklemmt werden. Damit habe ich den 2"-Flattener von TS geklemmt. Die Klemmung hält bombenfest, aber kurz vor "fest" wird das zu klemmende Zubehör um einen kleinen Winkel mitgedreht. Das ist etwas unschön, wenn man die Kamera z.B. genau Nord-Süd ausgerichtet klemmen möchte. Ich arbeite deshalb mit einer Ringschwalbe von Baader, um die Kamera auszurichten.
Die zweite und haupsächlich genutzte Option ist der 0,75X-Reducer und Flattener von Riccardi. Mit ihm erreiche ich eine Brennweite von 750mm und mit der Atik 460EX ein Gesichtsfeld von ca. 60 x 45 Bogenminuten. Die Abbildung ist bis in die Ecken sehr gut und gibt nadelfeine Sterne. Die Ausleuchtung des CCD-Chips der Kamera, der eine Diagonale von 16mm hat, ist praktisch 100%. Nur wenn die schwachen Partien extrem in der Helligkeit angehoben werden, kann ein leichter Helligkeitsabfall in den Bildecken bemerkt werden. Das ist selbst mit künstlichen Flats einfach beherrschbar.
Der Refraktor sitzt in Schnellspannrohrschellen auf einer großen universellen 3"-Schwalbenschwanzschiene und kann somit schnell gegen das gleich schwere C9 oder ein anderes Teleskop getauscht werden. Beim Tausch gegen das C9 braucht noch nicht einmal die Adapterschiene DSBS, um zwei Teleskope parallel montieren zu können, verschoben zu werden. Durch den Refraktor wird mit der Atik 460EX fotografiert. Mit dem parallel montierten 90mm ED APO und einer Watec 120N CCTV-Kamera führt der TVGuider nach.
|
1 Teleskoptubus vom 140mm TEC Refraktor
2 3,5"-Okularauszug von TEC
3 Adapter auf M63 für Anschluß des Riccardi Reducers
4 M63 Riccardi Reducer (0,75X) und Flattener
5 Adapter von M63 auf T2 und Baader T2-Ringschwalbe
6 Brightstar USB-Filterrad "Quantum" für 7 1,25" Filter
7 Atik 460EX monochrome, gekühlte CCD-Kamera mit 6 Megapixel
8 USB-Kabel zur CCD-Kamera
9 12V-Stromversorgung der Kamera
10 2,5"-Okularauszug vom 90mm APO
11 2"-Verlängerungshülse, um mit der Watec CCTV-Kamera in den Fokus zu kommen
12 Watec 120N CCTV-Kamera als hochempfindliche Nachführkamera
13 Steuerkabel zum Kontrollmodul 15
14 kombiniertes Antennen- und Stromversorgungskabel zum TVGuider
15 Kontrollmodul für Watec 120N CCTV-Kamera
16 USB-Kabel für Steuerung und Stromversorgung des motorischen Filterrades
17 Sucherfernrohr, um bei einer Neukalibrierung des Gemini GoTo-Systems helle Sterne leichter in das Gesichtsfeld der Kamera zu bringen
Zurück
|