Nach mehreren Jahren ohne spektakuläre Kometen am norddeutschen Himmel erschien um die Jahreswende 2022/2023 der relativ helle Komet C/2022 E3 (ZTF), der von einem amerikanischen Überwachungsprogramm entdeckt worden war, am europäischen Himmel. Der Komet war zwar nicht mit bloßem Auge, aber mit Fernglas, Teleskop und Kamera gut sichtbar. Am 06.02.2023 kam es zu einer engen Begegnung mit dem ebenfalls von einem amerikanischen Überwachungsprogramm entdeckten Kometen C/2022 U2 (Atlas). Während C/2022 E3 recht hell war, war C/2022U 2 schon schwieriger zu entdecken. Hinzu kam, dass C/2022 E3 am 06.02.2023 sehr flott unterwegs war, und 60 Sekunden belichtete Einzelbilder entweder den Kometen oder die Sterne schon als Striche erscheinen ließen, je nachdem, ob auf die Sterne oder den Kometenkern nachgeführt wurde. Leider störte der Vollmond die Aufnahmen erheblich, da der Hintergrund sehr stark erhellt wurde, so dass der Ionenschweif von C/2022 E3 kaum sichtbar war und auch C/2022 U2 sich kaum vom Hintergrund abhob. Ich habe deshalb eine Animation aus 7 Aufnahmen, die im Abstand von jeweils 5 Minuten aufgenommen wurden, erstellt. C/2022 U2 ist durch seine Bewegung in der Animation besser erkennbar, wenngleich er durch seine zu C/2022 E3 unterschiedliche Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit etwas verschmiert wurde.

In der Hoffnung, bei C/2022 E3 einen langen Ionenschweif darstellen zu können, nahm ich den kleinen Refraktor mit der kurzen Brennweite und einem Gesichtsfeld von ungefähr 2° x 1,5°. Da der Ionenschweif aber zu schwach war, um in der Animation sichtbar zu werden, habe ich nur Ausschnitte der ganzen Bildfelder für die Animation genutzt.

Datum: 06.02.23, 20:48h MEZ

Optik: f=380mm f/4,8

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6 auf den Kometenkern von C/2022 E3

Gesamtbelichtungszeit: 7 x 60 Sekunden im Abstand von 5 Minuten

Kamera: Atik 490EX