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Der Vierfachquasar J1004+4112 ist ein echtes Highlight für den Astrofotografen, handelt es sich doch bei dem Objekt um einen 9 Milliarden Lichtjahre (z=1,73) entfernten Quasar, dessen Bild durch eine in der Sichtlinie stehende massive Galaxie in vier Einzelbilder aufgespalten wird. Häufig sind gelinste Quasare nur mit wesentlich größeren bodengebundenen oder gar weltraumgestützten Teleskopen abbildbar. Da die die Galaxie nicht 100% in der Sichtlinie steht, ergeben die vier Abbilder nicht ein symmetrisches Kreuz (Einstein-Kreuz) und haben gleiche Helligkeit, sondern sie sind unterschiedlich hell und etwas ungleichmäßig um die linsende Galaxie in ihrer Mitte angeordnet. Viele astronomische Objekte sind in mehreren Katalogen und Datenbanken enthalten und haben dort unterschiedliche Bezeichnungen. Für QSO J1004+4112 fand ich auch noch die Bezeichnung QSO B1001+4127.
Die vier Einzelbilder des Quasars haben Helligkeiten von 19-20 mag. Das ist mit der gekühlten CCD-Kamera nicht mehr grenzwertig und sogar bei mäßiger Transparenz machbar. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war der Himmel wohl durch Hochnebel oder Zirren etwas getrübt und nicht optimal. Dennoch sind alle vier Komponenten erkennbar.
Bei der Analyse der Aufnahme stellte ich fest, daß sie noch einen zweiten Quasar enthält, nämlich den 18,6 mag hellen QSO J100441.0+410944 in etwa 7 Milliarden Lichtjahren Entfernung (z=1,02). Bitte den Mauszeiger aufs Bild bewegen, damit die Position der Quasare angezeigt wird.
Datum: 29.01.11, 02:48h MESZ
Optik: f=1180 mm f/5,0
Nachführung: TVGuider mit Watec 120N am C5 f/10
Gesamtbelichtungszeit: 36 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)
Kamera: Atik 314L
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