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Der Nebel LBN 576 wird in der astronomischen Datenbank Simbad mittlerweile als Supernovaüberrest geführt. Zuvor wurde er als Wasserstoff-Emissionsnebel bezeichnet, was nicht ganz falsch ist, weil das Licht ja wirklich von ionisierten Wasserstoffatomen stammt. Nur sagte diese Bezeichnung nichts über den Ursprung dieses Nebels, nämlich die Supernovaexplosion, aus. LBN 576 hat eine fast kreisrunde Form und leuchtet nur an seinen Rändern. Einen Sternhaufen gibt es nicht in seinem Innern. So lag schon von daher die Vermutung nahe, daß es sich bei LBN 576 um den Überrest einer Supernovaexplosion handelt. Ein Neutronenstern als Überrest einer Supernova konnte allerdings nicht nachgewiesen werden. Deshalb wurde dieser Nebel zunächst auch als das bezeichnet, was er in jedem Fall ist: Ein Wasserstoff-Emissionsnebel. Natürlich gibt es auch Supernovae, bei denen der Stern völlig zerfetzt wird und keine Sternenleiche zurückbleibt. Supernovae vom Typ Ia kommen dafür in Frage und treten zudem noch recht häufig auf.
LBN 576 ist extrem schwach, sozusagen ein Hauch von Nichts. Selbst nach fast sechs Stunden Belichtungszeit löst sich der Nebel nur mühsam aus dem Untergrund. Mit einem Durchmesser von mehr als 30 Bogenminuten erscheint er außerdem auch noch größer als der Vollmond. Wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, erscheint die invertierte und kontrastverstärkte Darstellung.
LBN 576 wird außerdem unter den Katalogbezeichnungen CTB 1 als Supernovaüberrest und als Planetarischer Nebel Abell 85 geführt. Letzteres ist aber eine Fehlidentifikation: Ein Planetarischer Nebel ist LBN 576 ganz sicher nicht!
Datum: 12.10.11, 23:02h MESZ, 13.10.11, 22:16h MESZ und 15.01.12, 19:01h MEZ
Optik: f=500 mm f/5,6
Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an C5 f/10
Gesamtbelichtungszeit: 90+130+120 min (Einzelbilder: 600 Sekunden)
Kamera: Atik 314L
Filter: 6nm H-alpha von Astronomik
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