Keine spektakuläre Gegend, aber eine relativ helle Supernova in einer fast unspektakulären Galaxie: SN2024sfk in LEDA 93851. Sie wurde am 14.08.2024 von einem Asteroidensuchprogramm entdeckt und erreichte Anfang September ihre maximale Helligkeit von 16,3 mag. SN2024sfk war vom Typ Ia, bei dem ein Weißer Zwerg in einem engen Doppelsternsystem von seinem Partnerstern Masse abzieht und in einer thermonuklearen Explosion seine gesamte Masse in Energie umwandelt, wenn er die 1,4-fache Sonnenmasse erreicht hat und schlagartig instabil wird. Ich hatte erst anderthalb Monate nach ihrer Entdeckung die Chance, SN2024sfk abzulichten. Die Supernova dürfte noch heller als 17 mag gewesen sein.
LEDA 93851 leuchtet aus einer Entfernung von etwa 350 Millionen Lichtjahren.Vergleichbare Entfernungen haben auch die Galaxien LEDA 6366, LEDA 6390, LEDA 6391 und LEDA 6408, die eine Galaxiengruppe bilden könnten. Die astronomischen Datenbanken geben dazu aber keine Auskunft, genausowenig mangels Entfernungsangaben, ob noch weitere Galaxien dazugehören könnten. Interessant sind auf jeden Fall LEDA 93851 und LEDA 6366. Beide Galaxien sind stark gestört und haben jeweils einen herausragenden Galaxienarm mit heftiger Sternentstehung. Bei LEDA 6366 ist er besser sichtbar, bei LEDA 93851 ist es ebenfalls der nördliche Arm, was aber auf meiner Aufnahme nicht ganz so gut herauskommt. Es hat ein wenig den Anschein, als ob sich die beiden Galaxien einmal nahe gekommen und dann voneinander weggeflogen sind. Durch die heftige Sternentstehung sind massereiche blau leuchtende Sterne entstanden, die auch stark im UV strahlen. Das ist der Grund, warum LEDA 9366 und auch LEDA 6408 auf Markarians Liste der im Blauen hellen Objekte gekommen sind.
UGC 1219 am oberen Rand des kompletten Bildfelds ist ein Vordergrundobjekt in etwa der halben Entfernung wie die LEDA-Galaxien. LEDA 6390 und LEDA 6391 scheinen sich zumindest in der Projektion sehr nahe zu sein. Anzeichen einer gravitativen Wechselwirkung kann ich auch auf den Aufnahmen der Himmelsdurchmusterungen mit Großteleskopen nicht erkennen.
Die Aufnahme litt unter starker Luftunruhe. Man sieht es ihm leider an; es fehlt die Schärfe. Beim Klick ins Bild oder hier erscheint das komplette Bildfeld mit Bezeichnungen der hellsten Galaxien.
Datum: 12.10.24, 00:41h MESZ
Optik: f=750mm f/5,4
Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6
Gesamtbelichtungszeit: 75 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)
Kamera: Atik 460EX
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