M 61 mit SN2008in, SN2014dt und SN2020jfo in der Jungfrau

In letzter Zeit scheint uns M 61 alle sechs Jahre eine neue Supernova präsentieren zu wollen. Am 06.05.2020 entdeckte ein amerikanisches Supernovasuchprogramm die Supernova SN2020jfo in M 61. Sie erreichte einen Tag später ihre maximale Helligkeit von 14,5 mag. Zu der Zeit war M 61 für mich zwar erreichbar, doch störte der Vollmond im Nachbarsternbild, und eine relativ dicke Wolkendecke trübte die Durchsicht. Einen weiteren Tag später war der Mond weiter nach Osten gewandert, und die Wolkendecke war dünner, so dass von M 61 und ihren Nachbarn Strukturen sichtbar wurden. Am 08.05.2020 konnte ich trotz dünner Wolkendecke das bessere Foto erzielen.

SN2014jfo war eine Supernova vom Typ II, bei der ein massereicher Stern einen Kernkollaps erleidet und seine Hülle mit hoher Geschwindigkeit ins All schleudert. Zurück bleibt ein Neutronenstern oder, wenn die Masse reicht, ein stellares Schwarzes Loch.

Das obige Bild ist nur ein Ausschnitt des gesamten Bildfelds. Der Rest ist dem durch Mond und Wolkendecke stark aufgehellten Himmel zum Opfer gefallen.

Datum: 08.05.20, 23:34 MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90 mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 78 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

M 61 ist eine Galaxie, die relativ viele Supernovae hervorbringt. Am 29.10.2014 entdeckte der japanische Amateurastronom Koichi Itagaki, der seit Jahren ein sehr erfolgreiches privates Supernovasuchprogramm durchführt, eine Supernova in M 61. Sie erreichte einen Tag später ihre maximale Helligkeit von 13,2 mag. Zu der Zeit war M 61 für mich unerreichbar, und ich musste ein halbes Jahr warten, um M 61 mit der Supernova SN2014dt abzulichten. Zu dem Zeitpunkt war ihre Helligkeit bereits auf etwa 17,5 mag abgesunken. SN2014dt war dennoch leicht vor der Scheibe von M 61 erkennbar.

SN2014dt war eine Supernova vom Typ Ia, bei der ein Weißer Zwerg in einem engen Doppelsternsystem Masse von seinem Partnerstern abzieht. Wenn der Weiße Zwerg die 1,4fache Sonnenmasse erreicht wird er instabil und vergeht restlos in einer thermonuklearen Explosion.

Das obige Bild ist nur ein Ausschnitt des gesamten Bildfelds. Das gesamte Bildfeld mit Markierung der hellsten Galaxien ist beim Klick auf das Bild oder hier zu finden.

Datum: 20.04.15, 00:54 MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an C5 f/10

Gesamtbelichtungszeit: 45 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

Das Aufleuchten der Supernova SN2008in (Bitte den Mauszeiger auf das Bild bewegen!) in der Galaxie M 61 war für mich Grund, diese Galaxie noch einmal aufzunehmen. Die Supernova vom Typ II befindet sich links vom Kern am Rand des Spiralarms. Sie war zum Zeitpunkt meiner Aufnahme deutlich heller als 15 mag. Dieser Wert deckt sich auch mit Helligkeitsmessungen anderer Astronomen, die Helligkeiten zwischen 14,5 und 14,9 mag gemessen haben. SN2008in wurde am 26.12.2008 von Koichi Itagaki entdeckt, der auch schon die letzte Supernova in M 61, SN2006ov (ebenfalls vom Typ II) entdeckt hatte.

M 61 selbst kommt auf der neuen Aufnahme viel detaillierter als auf einer älteren Aufnahme mit den beiden Nachbargalaxien NGC 4292 und NGC 4301 heraus. Etwas links von M 61 ist die kleine Galaxie PGC1268982 in Kantenstellung zu sehen, und der diffuse Fleck rechts unten ist die Zwerggalaxie geringer Flächenhelligkeit LEDA 39967. (Ausschnitt)

Datum: 06.01.09, 04:41h MEZ

Optik: f=1410 mm f/6,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 22 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

Nebenstehend ist das unbearbeitete Summenbild zu sehen. SN2008in ist deutlich sichtbar. Bereits das 10 Sekunden lang belichtete Einzelbild zeigt die Supernova live auf dem Bildschirm (Bitte den Mauszeiger auf das Bild bewegen!).

 

Zurück