M 61, NGC 4292 und NGC 4301 in der Jungfrau

In letzter Zeit scheint uns M 61 alle sechs Jahre eine neue Supernova präsentieren zu wollen. Am 06.05.2020 entdeckte ein amerikanisches Supernovasuchprogramm die Supernova SN2020jfo in M 61. Sie erreichte einen Tag später ihre maximale Helligkeit von 14,5 mag. Zu der Zeit war M 61 für mich zwar erreichbar, doch störte der Vollmond im Nachbarsternbild, und eine relativ dicke Wolkendecke trübte die Durchsicht. Einen weiteren Tag später war der Mond weiter nach Osten gewandert, und die Wolkendecke war dünner, so dass von M 61 und ihren Nachbarn Strukturen sichtbar wurden. Am 08.05.2020 konnte ich trotz dünner Wolkendecke das bessere Foto erzielen.

SN2014jfo war eine Supernova vom Typ II, bei der ein massereicher Stern einen Kernkollaps erleidet und seine Hülle mit hoher Geschwindigkeit ins All schleudert. Zurück bleibt ein Neutronenstern oder, wenn die Masse reicht, ein stellares Schwarzes Loch.

Das obige Bild ist nur ein Ausschnitt des gesamten Bildfelds. Der Rest ist dem durch Mond und Wolkendecke stark aufgehellten Himmel zum Opfer gefallen.

Datum: 08.05.20, 23:34 MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90 mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 78 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

M 61 ist eine Galaxie, die relativ viele Supernovae hervorbringt. Am 29.10.2014 entdeckte der japanische Amateurastronom Koichi Itagaki, der seit Jahren ein sehr erfolgreiches privates Supernovasuchprogramm durchführt, eine Supernova in M 61. Sie erreichte einen Tag später ihre maximale Helligkeit von 13,2 mag. Zu der Zeit war M 61 für mich unerreichbar, und ich musste ein halbes Jahr warten, um M 61 mit der Supernova SN2014dt abzulichten. Zu dem Zeitpunkt war ihre Helligkeit bereits auf etwa 17,5 mag abgesunken. SN2014dt war dennoch leicht vor der Scheibe von M 61 erkennbar.

SN2014dt war eine Supernova vom Typ Ia, bei der ein Weißer Zwerg in einem engen Doppelsternsystem Masse von seinem Partnerstern abzieht. Wenn der Weiße Zwerg die 1,4fache Sonnenmasse erreicht wird er instabil und vergeht restlos in einer thermonuklearen Explosion.

Das obige Bild ist nur ein Ausschnitt des gesamten Bildfelds. Das gesamte Bildfeld mit Markierung der hellsten Galaxien ist beim Klick auf das Bild oder hier zu finden.

Datum: 20.04.15, 00:54 MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an C5 f/10

Gesamtbelichtungszeit: 45 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

M 61 ist eine ungewöhnliche helle Spiralgalaxie. Bereits auf dem Livebild sind die den Kern umgebenden hellen Spiralarme sehr deutlich und viel heller als z.B. bei M 51 zu sehen. Anschließend fällt die Helligkeit aber stark ab, und die äußeren Spiralarme sind sehr lichtschwach. Dieses Verhalten ist auch von weiteren Galaxien wie z.B. M 106 bekannt.

Eingerahmt wird M 61 von NGC 4301 auf der linken und NGC 4292 auf der rechten Seite. NGC 4301 ist eine Spiralgalaxie, bei der wir nicht so sehr die Spiralarme, dafür aber ausgeprägte Helligkeitsunterschiede rund um den Kern ausmachen können. Der Anblick von NGC 4292 erscheint dagegen viel gewohnter.

(Mosaik aus zwei Aufnahmen)

Datum: 15.04.07, 01:00h MESZ

Optik: f=1410 mm f/6,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 2 x 27 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

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