NGC 317A und NGC 317B mit SN2014dj in Andromeda

Am 24.09.2014 entdeckte der amerikanische Amateurastronom Doug Rich in NGC 317B eine Supernova. Nach spektroskopischen Untersuchungen war sie vom Typ Ic und erhielt den offiziellen Namen SN2014dj. Bei Supernovae vom Typ Ic erleidet ein massereicher Stern einen Kernkollaps, nachdem er zuvor in einer Phase als Wolf-Rayet-Stern durch einen extrem starken Sternwind seine komplette Wasserstoff- und Heliumhülle ins All geblasen hat. Dadurch gibt es im Spektrum der Supernova keine Wasserstoff- und Heliumlinien. Zurück bleibt ein Neutronenstern oder, genügend Masse vorausgesetzt, sogar ein stellares Schwarzes Loch. Ich konnte SN2014dj bereits 4 Tage nach ihrer Entdeckung ablichten. Die Supernova leuchtete zu dem Zeitpunkt mit einer Helligkeit von 17,7 mag, was schon etwas schwächer war als die Helligkeit von 17,0 mag, bei der sie entdeckt wurde.

Dieses gravitativ wechselwirkende Galaxienpaar bestehend aus NGC 317A, der rundlichen Galaxie mit dem sternförmigen Kern rechts oberhalb der Supernova, und NGC 317B, der Balkenspirale, in der die Supernova SN2014dj explodierte, hat interessanterweise keinen Eintrag in Arps Katalog von Galaxien mit bemerkenswertem Aussehen. Dieses bemerkenswerte Aussehen ist auch auf den ersten Blick nicht auffällig. Ganz schwach kann man in der Verlängerung der Längsachse in südöstliche Richtung von NGC 317B einen schwachen sich auffächernden Schleier entdecken. Auch oberhalb von NGC 317A ist ein schwacher Schimmer zu sehen. Beide Phänomene sind Gezeitenschweife, wobei aber nicht klar ist, ob sie von NGC 317A oder NGC 317B selbst stammen, oder ob sie die Überreste einer kürzlich zerrissenen Zwerggalaxie sind, die mit einer der beiden größeren Galaxien verschmilzt. NGC 317B hat eine Entfernung von ca. 235 Millionen Lichtjahren.

Sehr hübsch ist auch die Spiralgalaxie LEDA 3448 südlich von NGC 317B, die zusammen mit den beiden NGC-Galaxien ein Triplett bildet. Wenn man genau hinsieht, ist die Asymmetrie der Spiralarme erkennbar. Der westliche Arm ist wesentlich länger und etwas abgeknickt. Knapp oberhalb der Beschriftung erkennt man westlich von LEDA 3448 auch einen schwachen kurzen Strich. Das ist eine Galaxie, über die nichts bekannt ist, die aber durchaus eine Zwerggalaxie und somit eine Begleitgalaxie von NGC 317B sein könnte.

In der unteren rechten Ecke hat sich die Galaxie LEDA 3301 ins Bildfeld geschmuggelt. Sie erscheint nicht nur auf meiner Aufnahme, sondern auch auf der wesentlich besser aufgelösten und tieferen Aufnahme des Sloan Digital Sky Surveys (SDSS) als irreguläre Zwerrggalaxie mit einer hohen Sternentstehungsrate. Es sind viele helle Knoten in ihr erkennbar, die allesamt riesige Sternhaufen aus leuchtkräftigen und massereichen Sternen bestehen. Dazu passt auch,das der Satellit GALEX LEDA 3301 bei seiner Himmelsduchmusterung als sehr helles Objekt im Ultravioletten gesehen hat.

Wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, erscheinen die Katalogbezeichnungen der helleren Galaxien.

Datum: 28.09.14, 01:09h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N am 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 63 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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