NGC 579 und NGC 582 mit PSN J01315945+3328458 im Dreieck

Am 02.10.2015 entdeckten chinesische Astronomen eine Supernova in der Galaxie NGC 582 im Dreieck. Sie wurde zunächst noch als potentieller neuer Variabler (PNV) bezeichnet, doch bald war klar, dass es sich um eine Supernova vom Typ II handelt. Doch die Bezeichnung PNV mit der Angabe der Koordinaten dahinter ist geblieben. Bei einer Supernova vom Typ II erleidet ein massereicher Stern einen Kernkollaps und schleudert seine Hülle ins All. Der Kern bleibt als Neutronenstern oder, wenn die Masse ausreicht, als stellares Schwarzes Loch zurück. Die Supernova erreichte eine knappe Woche nach meiner Aufnahme ihre maximale Helligkeit von 16,1 mag. Auf meiner Aufnahme dürfte sie eine Helligkeit von etwa 16,5 mag haben. Bei einer Entfernung der Galaxie von 180 Millionen Lichtjahren ist das eine durchschnittliche Helligkeit der Supernova.

Besondere Beachtung sollte die Galaxie NGC 579 nördlich von NGC 582 erhalten. Sie weist eine helle Scheibe vor bzw. in einer schwachen Scheibe auf. Leider waren die Sichtbedingungen am Aufnahmedatum sehr bescheiden; starker Dunst trübte die Sicht. Daher ist die schwache Scheibe von NGC 579 praktisch nicht erkennbar. Das Interessante ist aber, dass die helle Scheibe einen nach Westen etwas ausholenden Arm mit einer dunklen Zone dazwischen aufweist und die schwächere Scheibe die hellere nach Südwesten versetzt völlig asymmetrisch umgibt. Die Galaxie wirkt dadurch stark gestört. Ich habe dazu aber keine weiteren Angaben der Profiastronomen gefunden.

Südlich von NGC 582 läuft eine Kette von drei Galaxien von West nach Ost durchs Bild, von denen die westlichste, PGC 2030200, schöne Ärmchen erkennen lässt. Noch weiter südlich ist eine hübsche Galaxiengruppe um die helleren Galaxien LEDA 5667, LEDA 5710 und LEDA 5711 zu sehen. UGC 1074 in der rechten Bildhälfte ist eine sehr unscheinbare Galaxie und zeigt außer einem asymmetrischen Helligkeitsverlauf keine Einzelheiten.

Östlich von NGC 579 und NGC 582 ist die Spur des Kleinplaneten (93070) 2000SE25 erkennbar. Das Objekte hatte zum Zeitpunkt meiner Aufnahme eine Helligkeit von 16,8 mag.

Wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, erscheinen die Bezeichnungen der hellsten Objekte. Nordwestlich von NGC 579 ist dann auch ein auf der Seite liegendes T zu sehen. Es markiert den Schnittpunkt der Grenzen der Sternbilder Dreieck, Andromeda und Fische. Man muss sich die Linien durch die Schenkel des Ts jeweils verlängert vorstellen. Das linke Bilddrittel gehört zum Sternbild Dreieck, die rechte Ecke oberhalb des waagerechten Schenkels des Ts zum Sternbild Andromeda und der große Rest zum Sternbild Fische. Die Grenze zwischen den Sternbildern Dreieck und Fische läuft mitten durch die Galaxienkette von PGC 2030200 bis PGC 2030326, von denen nur PGC 2030326 zum Dreieck gehört. Auch PGC 2029380 gehört noch zum Dreieck, während sich der hellere Stern südwestlich von ihr bereits im Sternbild Fische befindet.

Datum: 05.10.15, 00:17h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 60 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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