NGC 1491 im Perseus

In klaren Vollmondnächten kann man nur mit einem engbandigen Hα-Filter Emissionsnebel im Licht des ionisierten Wasserstoffs fotografieren, damit der Mond nicht stört. Ich hatte mich für NGC 1491 entschieden und den Emissionsnebel in die eine Ecke gerückt, damit ich in der gegenüberliegenden Ecke noch einen kompakten offenen Sternhaufen, den Haufen King 7, mit aufs Bild bekam. Das funktionierte nur leidlich, da ich nicht den gesamten NGC 1491 aufs Bild bekam, wenn ich auch den Sternhaufen noch in eine Bildecke quetschen wollte.

Bei dieser Aufnahme fiel mir erstmalig ein unerwartetes Problem auf. Da die Luftfeuchtigkeit sehr hoch war und das Objektiv zuzutauen drohte, hatte ich die Taukappenheizung eingeschaltet. Die ist bei mir nichts anderes als eine nachrüstbare Sitzheizung fürs Auto, also eine Matte mit Heizdrähten drin und einem Anschlusskabel für den Zigarettenanzünder. Die Matte hatte ich um das vordere Tubusende geschlungen, so dass Taukappe und Objektiv leicht erwärmt wurden. Diese Maßnahme hält die Optik frei von kondensierter Luftfeuchtigkeit. Aber ich benutze gleichzeitig einen Fokussiermotor mit automatischer Nachregelung des Fokus', die ihre Temperaturinformation von einem Thermoelement im Motorgehäuse bekommt. Während die Nachtluft weiter abkühlt, das Thermoelement dies registriert und der Computer den Fokus motorisch nachstellt, wird das Objektiv erwärmt und bleibt bei einer relativ konstanten Temperatur, wodurch so gut wie keine Nachstellung des Fokus' erforderlich ist. Nur, die Fokussiersoftware weiß ja gar nicht, dass die Taukappenheizung eingeschaltet ist. Die Folge waren viele unscharfe Einzelbilder, was man am Summmenbild immer noch erkennen kann. Nachdem ich diesen Zusammenhang erkannt habe, schalte ich die automatische, temperaturgesteuerte Nachfokussierung bei eingeschalteter Taukappenheizung ab.

Das gesamte Bildfeld zusammen mit dem offenen Haufen King 7 ist beim Klick ins Bild oder hier erreichbar.

Datum: 27.10.15, 00:23h MEZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 120 min (Einzelbilder: 600 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: 6 nm Hα von Astronomik

 

Der Nebelteil, den ich in 2006 mit der Watec-Kamera aufnehmen konnte, ist nur der hellste Teil in dem großen Wasserstoffemissionsnebel NGC 1491. Die restlichen Nebelteile sind sehr viel lichtschwächer, treten aber dank des H-alpha Filters kontrastreich hervor. Der zentrale Teil ist so hell, daß er drohte, fast strukturlos auszubrennen.

Datum: 31.01.12, 18:42h MEZ

Optik: f=500 mm f/5,6

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an C5 f/10

Gesamtbelichtungszeit: Ha=90 min (Einzelbilder: 600 Sekunden)

Kamera: Atik 314L

Filter: 6nm H-alpha von Astronomik

 

NGC 1491 ist ein sehr heller und schön strukturierter Reflexionsnebel, der nicht nur im blauen Licht, sondern auch im roten Licht recht hell ist. Er konnte bereits auf dem Live-Bild als heller Schimmer wahrgenommen werden.

Datum: 23.01.06, 20:39h MEZ

Optik: f=1410 mm f/6,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 22 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

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