NGC 2523C, NGC 2544, NGC 2550, NGC 2550A, NGC 2551, UGC 4389, UGC 4390 und UGC 4413 in der Giraffe

Bei diesem Himelsfeld fällt auf, dass die helleren Galaxien in einem großen Bogen entlang des oberen, linken und unteren Bildrands verteilt sind. Das Bildzentrum ist quasi leer. Und noch etwas ist eigenartig, die Galaxien in der linken Bildhälfte ab einer Linie von NGC 2550 bis NGC 2551 haben bis auf NGC 2550A eine Entfernung von etwa 100 Millionen Lichtjahren, während die Galaxien der rechten Bildhälfte aus einer Entfernung von etwa 130 Millionen Lichtjahren leuchten. NGC 2550A ist mit einer Distanz von über 160 Millionen Lichtjahren noch weiter entfernt.

Trotz dieser großen Entfernungen sind in den Galaxien noch recht viele Details erkennbar. Das gilt vor allem für NGC 2550 und NGC 2550A, die sich recht strukturiert präsentieren. Beide Galaxien erscheinen asymmetrisch und stark gestört. Bei NGC 2550 befindet sich das Zentrum außermittig, und ein Arm mit einigen Aufhellungen neigt sich uns entgegen. Auch in NGC 2550A ist der Kern etwas außermittig positioniert. Ein gewaltiger Spiralarm scheint sich von Süden kommend über Ost und Nord nach Westen zu winden. Das von ihm eingeschlossene Gebiet ist aufgehellt und weist zusätzlich noch einige hellere Knoten auf. Die Aufnahme des Satelliten GALEX zeigt über die ganze Scheibe von NGC 2550A hohe Intensitäten von UV-Licht. Eine Spiralstrukur ist nicht erkennbar, die Scheibe erscheint im Ultravioletten eher klumpig. NGC 2550A erlebt offenbar eine Phase erhöhter Sternbildung von massereichen Sternen.

UGC 4390 bietet die gleiche Überraschung, wenn man das visuelle Erscheinungsbild mit dem im UV vergleicht. Visuell eher unscheinbar und diffus, erscheint UGC 4390 im Ultravioletten fast doppelt so groß, eiförmig (d.h. gestört), hell und klumpig. Auch etliche andere Galaxien zeigen Strukturen wie Spiralarme. Die meisten wirken aber wenig regelmäßig und eher gestört. Ob gegenseitige gravitative Wechselwirkungen vorliegen, ist mir nicht bekannt, aber wegen der räumlichen Nähe auch nicht ausgeschlossen.

Im Bildfeld befinden sich etliche Sterne, die seit 1953, als die Aufnahmen für den POSS I mit dem Schmidtspiegel auf Mount Palomar entstanden, eine deutliche Eigenbewegung zeigen. Hier ist ein Komposit aus den Aufnahmen des POSS I, POSS II und meiner eigenen Aufnahme zu sehen.

Beim Klick aufs Bild oder hier erscheint das Bildfeld in voller Größe. Wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, erscheinen die Katalogbezeichnungen der hellsten Galaxien.

Datum: 17.01.15, 21:30h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N am 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 111 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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