NGC 2600, NGC 2602, NGC 2603, NGC 2605 und NGC 2606 im Großen Bären und UGC 4438, UGC 4442, UGC 4461, LEDA 23955 und LEDA 23960 im Luchs

Von links oben nach rechts unten zieht sich diagonal eine Kette von Galaxien durchs Bild. Man denkt unwillkürlich an die berühmte Galaxienkette im Haar der Berenike: Markarians Galaxienkette. Doch der Eindruck täuscht. Die Galaxien in der linken oberen Ecke und die übrigen hellen Galaxien im restlichen Bildfeld gehören zu zwei verschiedenen Galaxiengruppen. Während die Galaxien links oben alle NGC-Nummern tragen, sich im Sternbild Großer Bär befinden und knapp 600 Millionen Lichtjahre entfernt sind, befinden sich die restlichen hellen Galaxien im Sternbild Luchs in einer Entfernung von nur 225 Millionen Lichtjahren. Die Grenze zwischen beiden Sternbildern verläuft senkrecht durchs Bild etwa ein Viertel der Bildbreite vom linken Bildrand entfernt.

Bei der Zuordnung der NGC-Nummern zu den Galaxien gibt es ein leichtes Durcheinander und selbst die Datenbanken Simbad und NED sind sich nicht einig, welche Galaxie welche Bezeichnung trägt. Ich habe mich bei der Zuordnung an den revidierten NGC-Katalog von Wolfgang Steinicke gehalten. Dass die "nahen" Galaxien teilweise Strukturen offenbaren, ist nicht sehr überraschend. Dass man bei NGC 2600 noch die Spiralarme so schön ausmachen kann, finde ich bemerkenswert. In der Umgebung dieser Galaxien tummeln sich zahlreiche Hintergrundgalaxien, die aber keine nennenswerten Details zeigen und zumeist einige Milliarden Lichtjahren entfernt sind.

Beim Klick aufs Bild oder hier erscheint das Bildfeld in voller Auflösung und mit Beschriftung der hellsten Galaxien.

Datum: 28.02.22, 20:19h MEZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 60 min (Einzelbilder: 240 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 



Die Galaxien der Gruppe um NGC 2600, NGC 2602 und NGC 2603 sind nach Angaben der astronomischen Datenbank Simbad zwischen 540 und 600 Millionen Lichtjahren entfernt. NGC 2603 zeigt eine Störung, die durch die gravitative Wechselwirkung mit den kleinen Nachbargalaxien verrsacht sein dürfte. Der westlich vom Kern stehende Stern ist übrigens keine Supernova. NGC 2600 hat zwei ausgeprägte Spiralarme, die auf meine Bild nicht so deutlich wie auf der Fotoplatte des POSS vom hellen Zentralbereich getrennt sind. Sollte sich NGC 2600 tatsächlich in 540 Millionen Lichtjahren Entfernung befinden, wäre sie mit einem Durchmesser von 190.000 Lichtjahren wesentlich größer als die Milchstraße oder M 31.

Im Bild sind außer den drei NGC-Galaxien noch neun weitere aus dem PGC-Katalog plus 22 (im invertierten Bild unten mit G markerte) anonyme Galaxien zu sehen. Alle Galaxien wurden durch Vergleich meiner Aufnahme mit der blaugefilterten Aufnahme des POSS identifiziert. Die schwächsten Galaxien (unterhalb von PGC 3133611, Nr. 8) dürften ca. 19 mag hell sein.

Die Galaxie in Kantenlage am rechten Bildrand hielt ich zunächst für die Spur eines Kleinplanetens, aber der Vergleich mit der Aufnahme des POSS klärte den Irrtum auf.

Datum: 26.01.09, 00:14h MEZ

Optik: f=1410 mm f/6,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 28 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N



  1   PGC 3133656
  2   NGC 2603
  3   NGC 2602
  4   NGC 2605
  5   PGC 3133623
  6   PGC 2423840
  7   NGC 2606
  8   PGC 3133611
  9   NGC 2600
10   PGC 2421026
11   PGC 2420863
12   PGC 3133529

 

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