NGC 3310 (Arp 217) mit SN2021gmj im Großen Bären

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Eine Phase erhöhter Sternbildung führt in der Regel zur Bildung sehr massereicher, aber kurzlebiger Sterne, die nach dem Ende der Kernfusion in ihrem Zentrum als Kernkollapssupernovae enden. Genau das ist dem Vorläuferstern von SN2021gmj passiert, als am 20.03.2021 ein amerikanisches Supernovasuchprogramm die Supernova vom Typ II in NGC 3310 entdeckte. Sie hatte zu dem Zeitpunkt bereits ihre maximale Helligkeit von 15,1 mag erreicht, die in den folgenden Tagen und Wochen allmählich zurückging. Auf meiner Aufnahme dürfte SN2021gmj um 15,5 mag hell gewesen sein.

NGC 3310 hat einen schön strukturierten, aber extrem hellen Kernbereich und recht leuchtschwache Außenbereiche. Es ist sehr schwierig, beides differenziert darzustellen, ohne dass z.B. der Kernbereich überbelichtet wird. Zudem gibt es nur wenige Bogensekunden südwestlich des Kerns einen kleinen Vordergrundstern, der sich nur schwer vom hellen Kernbereich abhebt und leicht für eine Supernova gehalten werden kann. Auf Vergleichsbildern ist der Kernbereich oft überbelichtet, so dass sie zum Vergleich nicht wirklich geeignet sind. SN2021gmj befindet sich zwar auch noch im kernnahen Bereich, aber nicht mehr in der allerhellsten Region und hebt sich deshalb etwas deutlicher identifizierbar von ihrem lokalen Hintergrund ab.

Wenn der Mauszeiger ins Bild bewegt wird, erscheint die Beschriftung der hellsten Objekte.

Datum: 16.04.21, 23:04h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N am 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 90 min (Einzelbilder: 300 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

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NGC 3310 ist eine kleine Spiralgalaxie in knapp 60 Millionen Lichtjahren Entfernung. Sie durchläuft im Moment eine Phase vermehrter Sternentstehung, einen sogenannten Star Burst. Die erhöhte Sternbildung findet vor allem in einem Ring um das Galaxienzentrum statt. Das helle Zentrum slebst hebt sich dadurch kaum von dem extrem hellen Star Burst Ring ab. Eine solche erhöhte Sternbildungsrate ist in der Regel die Folge einer gravitativen Wechselwirkung mit einer Nachbargalaxie oder des Verschmelzens mit einer Begleitgalaxie. Letzteres ist wohl bei NGC 3310 der Fall gewesen. Die Bögen um die Galaxie sind sogenannte Sternströme. Sie markieren die letzten Umlaufbahnen der armen Begleitgalaxie, auf der sie durch die Gezeitenwirkung der größen NGC 3310 zerfetzt und in die Länge gezogen wurde. Ihre Sterne verteilen sich seitdem auf der ehemaligen Umlaufbahn und machen sie so sichtbar. Obwohl auf dem Bild die Sternströme schon gut sichtbar sind, konnte meine Aufnahme noch nicht alle erfassen. Außen herum gibt es auf tiefen Aufnahmen noch schwächere Reste einer weiteren Umlaufbahn. Die etwas flockige Struktur von NGC 3310 und die kleinen Aufhellungen ober- und unterhalb ihres Kerns sind Sternentstehungsgebiete oder große Sternhaufen.

Datum: 05.03.13, 22:14h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N am 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 75 min (Einzelbilder: 300 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

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