NGC 3614 und NGC 3614A im Großen Bären

Hauptakteur in dieser Aufnahme ist die Spiralgalaxie NGC 3614. Ihre Entfernung wird mit etwa 115 Millionen Lichtjahren angegeben. Die Entfernungsmessungen mit der Tully-Fisher-Methode liefern dabei stark streuende Werte, die von 45 bis 165 Millionen Lichtjahre reichen. Allerdings gibt es eine Häufung der Messwerte bei etwa 115 Millionen Lichtjahren. Das ist auch der Wert, der aus der Fluchtgeschwindigkeit abgeleitet wurde. Eine weitere unabhängige, empirische Methode, bei der der Durchmesser des hellen inneren Bereichs der Galaxie gemessen wird, liefert ebenfalls einen Wert in der gleichen Größenordnung. NGC 3614 sieht gestört aus. Der westliche (rechte) Teil ist deutlich heller als der östlche. Dafür ist der östliche zerzauster, was auf meiner Aufnahme wegen des Dunsts und der Zirren nicht herauskommt.

Die südwestlich gelegene Galaxie NGC 3614A ist nicht etwa eine Begleitgalaxie, sondern liegt weit im Hintergrund. Ihr Licht war ungefähr 330 Millionen Jahre zu uns unterwegs. Sie wird teils als Balkenspirale, teils als Irreguläre Galaxie klassifiziert. Der Störenfried von NGC 3614 ist vermutlich PGC 4000674, die etwa die gleiche Fluchtgeschwindigkeit aufweist und somit eine Begleitgalaxie darstellt.

PGC 3542326 liegt mit 1,4 Milliarden Lichtjahren Entfernung noch weiter im Hintergrund. Sie gehört zum Galaxienhaufen um PGC 2266788, der weiter südlich gelegenen Elliptischen Galaxie. Zu diesem Galaxienhaufen gehören auch zahlreiche weitere Hintergrundgalaxien im Bildfeld, aber eben nicht alle. Den Durchmesser des Haufens schätze ich auf mindestens 30 Bogenminuten.

Beim Klick aufs Bild oder hier erscheint dieser Ausschnitt in voller Auflösung und mit Angabe der Katalognamen der hellsten Galaxien.

Datum: 07.04.19, 22:39h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 69 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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