NGC 5205, NGC 5216 und 5218 (Arp 104, Keenan's System), UGC 8467 und UGC 8491 im Großen Bären

Nur vier Tage nach Vollmond habe ich einen erneuten Versuch gewagt, dieses System und die zarten Materiebrücken zwischen den beiden Komponenten NGC 5216 und NGC 5218 abzulichten. Mehr Details habe ich nicht auflösen können (was auch nicht zu erwarten war), und die Materiebrücken kommen leider auch nicht deutlicher heraus.

Die neue Ausrüstung mit dem größeren Bildfeld erlaubte es jetzt sogar, noch ein paar hübsche Galaxien aus der Nachbarschaft wie NGC 5205 und UGC 8467 und UGC 8491 ins Bild zu holen.

Das Bild ist in voller Größe und mit der Beschriftung der hellsten Galaxien beim Klick aufs Bild oder hier zu finden.

Datum: 20.04.14, 00:09h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N am 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 81 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

NGC 5216 ist nicht nur eine Galaxie, sondern zwei Galaxien, die gerade miteinander gravitativ wechselwirken und schließlich miteinander verschmelzen werden. Wir sind dabei Zeuge der ersten nahen Begegnung, bei der Gas- und Staubmassen aus beiden Galaxien herausgerissen werden und eine Verbindung zwischen ihnen bilden. Sozusagen als Ausgleich sind auf den gegenüberliegenden Seiten Gezeitenschweife entstanden. Diese Strukturen sind durch die darin neu entstandenen Sterne sichtbar. Der oberen Galaxie sehen wir noch an, daß es sich bei ihr um eine Balkenspirale handelt. Die untere sehen wir fast von oben. Sie ist eine Scheibengalaxie mit einem großen Zentralbereich, aber ohne ausgeprägte Arme.

Dieses Galaxienpaar hat Halton C. Arp unter der Nummer 104 in seinen Katalog der Galaxien mit bemerkenswertem Aussehen aufgenommen. Wilhelm Herschel hat es als erster gefunden, aber erst der Astronom Keenan entdeckte 1935 die Materiebrücke zwischen den Galaxien. Seitdem trägt das Paar den Beinamen Keenan's System. Hübsch ist auch die kleine Spiralgalaxie südlich von NGC 5216. Zwei Arme winden sich um den Kern und erreichen fast die Punkte, wo der jeweils andere Arm vom zentralen Balken abknickt.

Leider habe ich im näheren Umkreis der Galaxie keinen Leitstern gefunden, so daß ich die Montierung frei laufen lassen mußte und nur eine Minute pro Bild belichten konnte. So fehlt dem Bild doch ein bißchen Tiefe.

Datum: 27.03.11 03:19 MESZ

Optik: f=1180 mm f/5,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 48 min (Einzelbilder: 60 Sekunden)

Kamera: Atik 314L

 

Die Galaxien NGC 5216 (unten) und NGC 5218 (oben) befinden sich in einem Verschmelzungsprozeß. Mindestens eine enge Begegnung zwischen beiden Galaxien hat es bereits gegeben. Davon zeugt die Materiebrücke zwischen beiden Partnern und ein nach rechts unten gekrümmter Gegenschweif bei NGC 5216. Diese Gebilde sind sehr lichtschwach, und nur der Gegenschweif von NGC 5216 ist auf meiner Aufnahme zu erkennen. Die Materiebrücke zwischen NGC 5216 und NGC 5218 wurde zuerst vom Astronomen Keenan entdeckt (Daher auch der Name "Keenan's System"), obwohl die Galaxien schon vorher von anderen Astronomen untersucht wurden, ohne daß einem dieses Phänomen aufgefallen war.

Arp 104 hat sich als ein überraschend schwieriges Objekt herausgestellt. Die Materiebrücke zwischen den beiden Galaxien wollte sich einfach nicht auf meinen Aufnahmen zeigen, obwohl die Galxien selbst schon recht hell auf dem Livebild zu sehen waren. Wie man am rechten Bildrand erkennen kann, war der Untergrund nicht nur sehr ungleichmäßig, sondern auch insgesamt zu hell und der Himmel zu wenig transparent, als daß ich die schwachen Strukturen sichtbar machen konnte. Mit dem Bild bin ich deshalb nicht zufrieden.

Wer genau hinschaut, entdeckt am linken und rechten Bildrand noch einige Galaxien. Die am linken Bildrand am unteren Ende einer Sternkette befindliche Galaxie ist PGC 2641182, die beiden Galxien am rechten Bildrand etwa in Bildmitte sind PGC 3138042 (außen) und PGC 3385179 (etwas weiter innen). Und dann gibt es rechts unten noch die Galaxie PGC 2640520.

(Ausschnitt)

Datum: 15.04.09 und 16.04.09, 03:01h und 02:07h MESZ

Optik: f=1410 mm f/6,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 28+29 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

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