NGC 5332 mit SN2023jkq im Bootes

Am 25.05.2023 entdeckte ein amerikanisches Supernovasuchprogramm die Supernova SN2023jkq in der Nähe von NGC 5332. Der Vergleich mit der oben rechts eingeblendeten Aufnahme des SDSS zeigt, dass die Supernova nicht in NGC 5332 selbst, sondern einer benachbarten kleinen blauen Galaxie explodierte. Die Rotverschiebung von SN2023jkq entspricht aber etwa der von NGC 5332, so dass die kleine namenlose Galaxie eine Begleiterin von NGC 5332 sein dürfte. NGC 5332 befindet sich in einer Entfernung von gut 300 Milionen Lichtjahren.

SN2023jkq war bei ihrer Entdeckung 17,5 mag hell, erreichte drei Wochen später ihre maximale Helligkeit von 16,7 mag und wurde seitdem langsam schwächer. Bei der Supernova handelte es sich um den Typ II, eine Kernkollapssupernova, bei dem der Kern eines massereichen Sterns unter seiner Schwerkraft zu einem Neutronenstern oder sogar Schwarzen Loch kollabiert, nachdem Temperatur und Druck nicht mehr ausreichen, um schwerere Elemente zu fusionieren. Die Hülle wird dabei durch eine Druckwelle explosionsartig ins All geschleudert. Kernkollapssupernovae können mitunter sehr lange ihre Helligkeit auf einem hohen Niveau halten, so dass sie über Monate oder sogar Jahre sichtbar sind. Ich konnte meine Aufnahme von SN2023jkq keine 24 Stunden nach ihrer Entdeckung machen. Sie dürfte deshalb noch die gleiche Helligkeit wie bei ihrer Entdeckung, also 17,5 mag haben. Zu diesem Zeitpunkt gab es auch noch kein Spektrum der Supernova und somit keine Bestätigung ihrer Natur. Und solange führt sie die vorläufige Bezeichnung AT statt SN.

Beim Klick ins Bild oder hier erscheint das gesamte Bildfeld mit den Katalogbezeichnungen der hellsten Galaxien.

Datum: 26.05.23, 00:02h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 63 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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