NGC 5875 mit SN2022oqm und UGC 9741 (=NGC 5875A) im Bootes
Die Galaxie NGC 5875 hatte ich bisher immer übersehen, obwohl sie recht hell und mit einem scheinbaren Durchmesser von 3,5 Bogenminuten gar nicht so winzig ist. Erst die Entdeckung der Supernova SN2022oqm am 11.07.2022 durch ein amerikanisches Supernovasuchprogramm veranlasste mich, diese Galaxie abzulichten. Die Supernova vom Typ Ic war bei ihrer Entdeckung 17,3 mag hell und hatte zum Zeitpunkt meiner Aufnahme eine Größenklasse gewonnen. Supernovae vom Typ Ic gehören zu den Kernkollapssupernovae, bei denen der Kern eines massereichen Sterns unter seiner eigenen Schwerkraft zu einem Neutronenstern oder stellaren Schwarzen Loch kollabiert, wenn Druck und Temperatur nicht mehr ausreichen, noch schwere Elemente zu fusionieren oder bereits Eisen fusioniert wurde. Die restliche Hülle wird dann explosionsartig in den Raum geschleudert. Beim Typ Ic sind allerdings weder Linien des Wasserstoffs noch Linien des Heliums im Spektrum zu finden. Der Stern muss bereits zuvor seine äußere Hülle mit Wasserstoff und Helium in einer Phase heftigen Massenverlusts durch extrem starke Sternwinde in seine Umgebung geblasen haben. Das kann eine Phase als Leuchtkräftiger Blauer Variabler (LBV) mit mehreren eruptiven Massenauswürfen oder eine Phase als Wolf-Rayet-Stern mit kontinierlich starken Sternwinden gewesen sein. Datum: 23.07.22, 23:50h MESZ Optik: f=750mm f/5,4 Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6 Gesamtbelichtungszeit: 56 min (Einzelbilder: 240 Sekunden) Kamera: Atik 460EX
|