NGC 7499 mit PSN J23102264+0735202, NGC 7501, NGC 7503 und Galaxienhaufen Pegasus II (ZwCl 2307+0713) im Pegasus

Am 06.09.2015 entdeckten zwei amerikanische Amateurastronomen, die eine private Supernovasuche betreiben, eine Supernova in der Elliptischen Riesengalaxie NGC 7499. Diese Galaxie ist eine von drei Elliptischen Riesengalaxien im Zentrum des Galaxienhaufens Pegasus II. NGC 7499 ist dabei die massereichste der drei Galaxien. Elliptische Galaxien sind, wenn sie sich nicht gerade eine Spiral- oder staub- und gasreiche Zwerggalaxie einverleibt haben, praktisch staubfrei und arm an kühlem Gas und können deshalb keine neuen Sterne bilden. Alle Sterne in ihnen sind alt und massearm, weil massereiche Sterne mit einem Mehrfachen der Sonnenmasse ein kurzes Leben haben und somit schon längst vergangen sein müssen. Deswegen kann es sich bei der Supernova auch nicht um den Kernkollaps eines massereichen Sterns, d.h. eine Supernova vom Typ Ib, Ic oder II, handeln. Und richtig: Die Supernova war vom Typ Ia, bei dem ein Weißer Zwerg in einem engen Doppelsternsystem von seinem Partner solange Masse absaugt, bis er das 1,4-fache der Sonnenmasse erreicht, instabil wird, und in einer thermonuklearen Explosion restlos vergeht. Die Supernova hatte bei ihrer Entdeckung ihre Maximalhelligkeit von 17,3 mag erreicht und zwei Wochen später zum Zeitpunkt meiner Aufnahme nur wenige Zehntel Magnituden in der Helligkeit verloren.

Der Pegasus II Galaxienhaufen, auch als Zwicky-Galaxienhaufen ZwCl 2307+0713 bekannt, befindet sich in etwa 500 Millionen Lichtjahren Entfernung und hat einen Durchmesser von rund einem Grad am Himmel. Über 100 hellere Galaxien hat man als seine Mitglieder identifiziert. Die drei Elliptischen Riesengalaxien NGC 7499, NGC 7501 und NGC 7503 sind die drei massereichsten und leuchtkräftigsten Galaxien und bilden das Haufenzentrum. Sie sind auch die einzigen Galaxien mit Einträgen im NGC-Katalog. Das Haufenzentrum von Pegasus II ist sehr dicht mit Galaxien besetzt. Zum Rand des Haufens ist die Verteilung der Galaxien viel lockerer.

Die Aufnahme litt unter zwei Dingen: Erstens war die Durchsicht wegen der feuchten Luft suboptimal, was sich mit fortschreitender Nacht noch verschlechterte. Dieser Umstand geht zu Lasten der Objektdetails und der Bildtiefe. Zweitens ist das Objekt mit einer Deklination von +7,5° für mich sehr tief am Himmel. Der Giebel der Sternwarte ragt ins Bild und produziert durch Beugung des Sternlichts an seiner Kante unschöne Spikes, die an den helleren Sternen sichtbar werden. Das ganze Bildfeld mit dem größten Teil des Galaxienhaufens erreicht man beim Klick ins Bild oder hier. Dann werden auch mehr Informationen zu den einzelnen Objekten präsentiert und die Bezeichnungen der helleren Objekte eingeblendet.

(Ausschnitt)

Datum: 20.09.15, 22:04h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 57 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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