NGC 7769 mit SN2022mxv, NGC 7770, NGC 7771 und NGC 7771A im Pegasus

Dieses Bild ist eine Überlagerung der Aufnahme aus August mit einer vom 18.11.2022, um die Sternströme um NGC 7769, NGC 7770 und NGC 7771 besser erkennbar zu machen. Die Helligkeit der Supernova SN2022mxv kann daher keinem der beiden Daten zugeordnet werden, doch ist die Helligkeit von SN2022mxv aus der Aufnahme vom 21.08.2022 dominant.

Wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, erscheint die Beschriftung der hellsten Galaxien.

Datum: 21.08.22, 02:20h MESZ und 18.11.22, 19:02h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,6

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 80 + 80 min (Einzelbilder: 240 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Diese tolle Galaxiengruppe hatte ich seit mehr als 15 Jahren nicht mehr "auf dem Schirm". Erst als ein amerikanisches Supernovasuchprogramm am 18.06.2022 die Supernova SN2022mxv in der Galaxie NGC 7769 entdeckte, rückte sie wieder in den Fokus. Ich musste dann noch mehr als einen Monat warten, bis die Galaxiengruppe in der Dämmerung genügend hoch über den Horizont stieg, damit ich sie Ende Juli für eine erste Aufnahme erreichen konnte. Die obige Aufnahme entstand einen Monat später Ende August 2022.

SN2022mxv war vom Typ II, bei dem ein massereicher Stern einen Kernkollaps erleidet und sein Kern zu einem Neutronenstern oder, wenn die Masse reicht, zu einem stellaren Schwarzen Loch zusammenfällt. Die verbliebene Hülle wird, soweit sie nach der letzten Lebensphase mit ihrem starken Sternwind noch verblieben ist, explosionsartig abgestoßen, wodurch der Stern hell aufleuchtet. Am 05.07.2022 dürfte SN2022mxv ihre maximale Helligkeit von 16 mag erreicht haben, drei Wochen später war sie schon wieder auf etwa 16,6 mag zurückgegangen.

Beim Vergleich meiner Aufnahme aus Juli 2022 mit der Aufnahme des SDSS fielen mir sofort die Gezeitenschweife und schwachen Halos der gravitativ miteinander wechselwirkenden Galaxien auf. Die wollte ich unbedingt ablichten und nahm die Galaxien samt SN2022mxv einen Monat später wieder aufs Korn. Dieses Mal konnte ich die Aufnahme früher beginnen und mehr Einzelbilder belichten, bevor die Dämmerung einsetzte. Und tatsächlich schälten sich die schwachen Galaxienausläufer aus dem Rauschen heraus. Die Helligkeit der Supernova hatte weiter abgenommen und betrug jetzt nur noch etwa 17 mag.

Die Galaxiengruppe um NGC 7771 befindet sich in einer Entfernung von gut 170 Millionen Lichtjahren. Deutlich ist von NGC 7770 ein Gezeitenschweif Richtung Süden zu sehen. In Verlängerung dieses Sporns durch NGC 7770 ist in Richtung NGC 7771 und darüber hinaus Richtung Nordnordost ein weiterer Schweif sichtbar. NGC 7771 ist ihrerseits in einen etwas unregelmäßig geformten Halo eingebettet. Überaus reizvoll ist auch die schwache Scheibe bzw. der Halo um NGC 7769. Die Galaxie erreicht dadurch einen scheinbaren Durchmesser von 3,3 Bogenminuten, doppelt so viel wie der hellere Innenbereich, der 1,7 Bogenminuten misst. Die Galaxie hat also statt 84.000 Lichtjahren einen Durchmesser von über 160.000 Lichtjahren. Bemerkenswert ist die scharfe und helle Kante des südöstlichen Arms (Halos) in Richtung NGC 7771. Der nordwestliche Arm ist diffuser begrenzt.

Die übrigen Galaxien im Feld sind wesentlich kleiner und lichtschwächer. Westlich von NGC 7771 befindet sich die Galaxie PGC 214993, die auch NGC 7771A genannt wird. Auch sie gehört auf Basis ihrer Fluchtgeschwindigkeit zur Galaxiengruppe dazu. Von PGC 214992 gibt es keine Entfernungsangabe. Sie kommt auf der Aufnahme des SDSS etwas körnig daher, was eine Zugehörigkeit zu dieser Gruppe nicht unwahrscheinlich erscheinen lässt. Die herrliche Spiralgalaxie LEDA 72612 nördlich der Gruppe befindet sich weit im Hintergrund: 550 Millionen Jahre war ihr Licht zu uns unterwegs. Einige hellere Galaxien haben keinen Eintrag in den gängigeren Katalogen wie z.B. dem PGC. Dafür findet man sie im Arecibo General Catalog (AGC), einem mit dem inzwischen eingestürzten Radioteleskop in Arecibo erstellten Katalog.

Wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, erscheint die Beschriftung der hellsten Galaxien.

Datum: 21.08.22, 02:20h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,6

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 80 min (Einzelbilder: 240 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

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