V1610 Cyg (PK 80- 6.1, Egg Nebula) im Schwan
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Nach fast 20 Jahren wollte ich diesen winzigen Nebel noch einmal mit dem aktuellen Equipment aufnehmen. Ich hatte die Hoffnung, die hellen Ränder der konischen Stoßfronten entlang der Polachsedeutlicher und weiter in den Raum hinein abbilden zu können, ohne dass im extrem hellen inneren Teil die leicht dunklere Trennung überstrahlt wird. Auf Farbaufnahmen sind die Stoßfronten durch ihre Farbe leichter erkennbar als auf meiner Schwarzweiß-Aufnahme. Dennoch meine ich, dass daie neue Aufnahme deutlich besser als die alte ist und etwas mehr zeigt. Ich zeige den Ausschnitt um V1610 Cyg in doppelter Größe des Originals. Datum: 03.10.24, 21:40h MESZ Optik: f=750mm f/5,4 Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6 Gesamtbelichtungszeit: 70 min (Einzelbilder: 60 Sekunden) Kamera: Atik 460EX
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PK 80- 6.1 wird im Englischen auch Egg Nebula, also Eier-Nebel genannt. Die Form erinnert aber weniger an ein Ei als an einen Eierbecher oder eine Sanduhr. Dieses Objekt wurde ursprünglich wegen seines Aussehens für einen Planetarischen Nebel gehalten und fand deshalb auch Eingang in den Katalog von Perek und Kohoutek (PK). Tatsächlich handelt es sich aber um einen sogenannten Post-AGB-Stern, also einen Stern der sich zum Roten Riesen aufgebläht hatte, sich im Hertzsprung-Russell-Diagramm auf dem Riesenast befand und diesen jetzt wieder verlassen hat, wobei er seine äußere Gashülle radial abbläst und zu den Polen einen durch das Magnetfeld gebündelten schnellen Sternwind abbläst. Wo dieser schnelle Sternwind mit dem langsamen aufeinandertrifft, kommt es zu Emissionserscheinungen. Der Stern selbst ist dabei nicht zu sehen, weil er von der dichten Wolke seiner abgeblasenen äußeren Gashülle verdeckt wird. (Ausschnitt) Datum: 31.08.05, 02:00h MESZ Optik: f=1480 mm f/6,3 Nachführung: keine Gesamtbelichtungszeit: 30 min (Einzelbilder: 10 Sekunden) Kamera: Watec WAT 120-N
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