Sh2-92 und LDN 810 im Füchschen

Oft treten Emissionsnebel und Staubwolken gemeinsam auf. Aus beiden zusammen bilden sich neue Sterne. Wenn sie dann aufleuchten und durch ihren Strahlungsdruck auch ihren Staubkokon in der Sichtlinie zu uns weggeblasen haben, kann der restliche Staub ihr Licht blau streuen. Dann finden wir in den Staubwolken auch noch Reflexionsnebel. Die Staubwolken heben sich meist dunkel vom Hintegrund aus Sternen oder ionisiertem Gas ab. Das ist auch in diesem Bild zu sehen. Der Emissionsnebel Sh2-92 ist augenfällig, der Dunkelnebel LDN 810 südwestlich von ihm auch. Aber den Reflexionsnebel mitten im Dunkelnebel ist in der Aufnahme im Licht des ionisierten Wasserstoffs nicht erkennbar.

Ich habe keine Informationen darüber gefunden, welcher Stern oder welche Sterne Sh2-92 zum Leuchten anregen. Aber der helle Stern im Dunkelnebel etwas oberhalb der Nebelmitte (HD 332755) ist extrem hell im Ultravioletten, viel heller als im Visuellen und Infraroten. Er könnte die notwendige Temperatur für die Ionisation des Nebels haben.

Beim Klick ins Bild oder hier erscheint das Bildfeld in voller Auflösung.

Datum: 14.06.23, 00:35h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 120 min (Einzelbilder: 600 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: 6 nm Hα von Astronomik

 

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