NGC 4335, NGC 4358 (=NGC 4364), NGC 4362 und UGC 7534 mit SN2018hna im Großen Bären

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Am 22.10.2018 fand der japanische Amateurastronom Koichi Itagaki, der seit Jahren ein sehr erfolgreiches privates Supernovasuchprogramm betreibt, in UGC 7534 eine Supernova vom Typ II. Bei diesem Typ erleidet ein massereicher Stern einen Kernkollaps und schleudert seine äußere Hülle ins All. Zurück bleiben entweder ein Neutronenstern oder, wenn die Masse reicht, ein stellares Schwarzes Loch. Zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung war die Supernova für mich unerreichbar. Am 16.01.2019 erreichte sie ihre maximale Helligkeit von 13,7 mag. Ende Mai 2019 konnte ich die Supernova endlich ablichten. Ihre Helligkeit war inzwischen um mehr als 3 Größenklassen auf 16,9 mag abgefallen. Die Muttergalaxie ist eine irreguläre Galaxie vom Typ der Großen Magellanschen Wolke in etwa 40 Millionen Lichtjahren Entfernung.

Am rechten Bildrand leuchten die Elliptischen Galaxien NGC 4335, NGC 4358 (=NGC 4364), NGC 4362 und LEDA 40314 südwestlich von NGC 4358 aus einer Entfernung von gut 200 Millionen Lichtjahren. An und für sich sind die Nummern des NGC-Katalogs nach aufsteigender Rektaszension sortiert, aber manchmal geht die Reihenfolge wegen unklarer Identifizierungen etwas durcheinander. So auch hier, wo NGC 4362 östlicher als NGC 4364 steht. Ich folge bei der Identifikation dem revidierten NGC-/IC-Katalog von Wolfgang Steinicke. Danach sind NGC 4358 und NGC 4364 ein und dieselbe Galaxie, für die ursprünglich wohl leicht unterschiedliche Koordinaten notiert wurden. Man darf nicht vergessen, dass diese Galaxien visuell mit Teleskopen ohne präzise Teilkreise entdeckt wurden. Die astronomische Datenbank Simbad sieht keine Doublette, sondern identifiziert die kleine Galaxie LEDA 40314 als NGC 4358. Um die Verwirrung perfekt zu machen, bezeichnet die astronomische Datenbank NED der NASA die östlichste der Galaxien sowohl als NGC 4362 als auch als NGC 4364 und ihre westliche Nachbarin als NGC 4358. Die kleine Galaxie südwestlich davon hat danach keine NGC-Nummer, sondern bleibt LEDA 40314.

Wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, erscheinen die Katalogbezeichnungen der hellsten Galaxien.

Datum: 30.05.19, 00:49 MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 36 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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