Reflexionsnebel vdB 158, Molekülwolke LBN 534, offener Sternhaufen Aveni-Hunter 1 und Planetarischer Nebel PK 110-12.1 (K 1-20) in Andromeda

Molekülwolken enthalten in der Regel auch große Mengen Staub. Deshalb blockieren sie einerseits den Blick auf die dahinterliegenden Sterne, reflektieren andererseits aber auch das Licht der Sterne der Milchstraße und erscheinen uns deshalb nicht dunkel, sondern bräunlich oder rötlich. In Molekülwolken findet Sternentstehung statt, was dazu führt, dass man in ihnen auch häufig Reflexionsnebel findet. Wenn die jungen Sterne es geschafft haben, mit ihren Jets und Sternwinden ihre Umgebung von Gas und Staub soweit freizublasen, dass sie von außerhalb der Molekülwolke sichtbar werden, dann ist immer noch viel Staub in ihrer Umgebung vorhanden, der dann ihr Licht streut und sie in einen Reflexionsnebel einbettet. Genau das sehen wir auch in dieser recht bekannten Region im Sternbild Andromeda. Der Stern HD 222142 beleuchtet den Reflexionsnebel vdB 158 aus dem Katalog von Reflexionsnebeln von Sidney van den Bergh. Die meisten helleren und blauen Sterne gehören zu dem offenen Sternhaufen, der sich in der Molekülwolke gebildet hat. Aveni und Hunter haben ihn 1969 als erste beschrieben, und so hat der Haufen auch die Bezeichnung Aveni-Hunter 1. Der helle gelbliche Stern gehört übrigens nicht zum Haufen; er hat eine viel größere Eigenbewegung.

Ein Schmankerl ist der Planetarische Nebel PK 108-12.1 in der linken unteren Ecke. Der nur etwa eine halbe Bogenminute große runde Nebel zeigt uns seine im Licht der verbotenen Sauerstofflinie [OIII] leuchtende Scheibe. Man kann allenfalls ahnen, dass er einen schmalen, durch ionisierten Wasserstoff rot leuchtenden Rand hat. Der Zentralstern ist zu schwach, als dass er eindeutig aufgelöst wird. Entdeckt wurde der Planetarische Nebel von Lubos Kohoutek, der damals noch an der Prager Sternwarte, später aber an der Bergedorfer Sternwarte in Hamburg tätig war. Kohoutek veröffentlichte die Entdeckung von PK 110-12.1 in seinem ersten Katalog von neu entdeckten Planetarischen Nebeln unter der Nummer 20. Er ist deshalb auch unter der Bezeichnung K 1-20 bekannt.

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Datum: 10.09.16, 01:05h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: R = 55 min, G = 50 min, B = 75 min (Einzelbilder: 300 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: RGB aus LRGB-Filtersatz Typ IIc von Astronomik

 

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