M 1 (Crab-Nebel) im Stier

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M 1, das erste Objekt in Messiers Nebelliste, ist der bekannte Supernovaüberrest der Supernova, die von chinesischen Astronomen im Jahr 1054 beobachtet und dokumentiert wurde. Seitdem dehnt sich der Nebel aus. In seinem Inneren rotiert ein Neutronenstern, der das Überbleibsel des ehemals massereichen Sterns ist, der am Ende seines Lebens einen Kernkollaps erlitt und als Supernova vom Typ II explodierte. In seinem Magnetfeld werden Elektronen hoch beschleunigt und ionisieren das Gas der ehemaligen Sternhülle. Die ionisierten Gasatome haben durch den Ionisationsvorgang ein oder mehrere Elektronen verloren und geben nun Licht ab, wenn es ihnen gelingt, herumfliegende Elektronen wieder einzufangen, so daß sie wieder elektrisch neutral werden.

Die unregelmäßige Form und die rötlichen, im Licht des ionisierten Wasserstoffs leuchtenden Strukturen lassen auf die Turbulenzen und die Wechselwirkung mit dem interstellaren Medium schließen. Gut zu sehen ist auch, daß M1 am Rand eher türkisfarben im Licht des ionisierten Sauerstoffs leuchtet. Die ionisierten Wasserstoffwolken reichen nicht ganz soweit. Im Inneren ist das Licht weißlich von der Synchrotonstrahlung des Pulsars. Der Pulsar selbst ist sogar sichtbar. Es ist der rechte und etwas lichtschwächere der beiden eng beieinander stehenden Sterne im Zentrum von M 1.

Das gesamte Bildfeld der Aufnahme ist beim Klick aufs Bild oder hier zu sehen. (Ausschnitt)

Datum: 03.10.13, 03:26h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: R = 54 min, G = 30 min, B= 54 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: RGB Typ 2c von Astronomik

 

Nach fast drei Jahren habe ich M 1 mal wieder abgelichtet. Das Ziel war es, die feinen Strukturen im Nebel etwas deutlicher herauszuarbeiten. Die Aufnahme ist insgesamt besser fokussiert und deshalb schärfer als die alte Aufnahme aus 2004. Der Pulsar ist dieses Mal deutlich getrennt zu sehen.

Datum: 22.01.07, 20:19h MEZ

Optik: f=1410 mm f/6,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 31 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT-120N

 

Dies ist mein zweiter Versuch, M 1 abzulichten. Mit der Watec ist das Bild insgesamt heller und die schwachen Ausläufer werden leicht erreicht. (Ausschnitt)

Datum: 20.02.04, 22.46h MEZ

Optik: f=1480 mm f/6,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 30 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT-120N

 

Dies ist mein erster Versuch, M 1 abzulichten. Die wesentlichen Strukturen kommen bereits heraus, wenngleich die Belichtungszeit noch nicht ausreicht, um auch die schwächeren Ausläufer deutlicher darstellen zu können. (Ausschnitt)

Datum: 21.09.03, 02.46h MESZ

Optik: f=1480 mm f/6,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 25 min (Einzelbilder: 2,54 Sekunden)

Kamera: Mintron 12V1C-EX

Einige schwächere Sterne sind leider Artefakte und auf fehlerhafte Bildüberlagerungen von Giotto zurückzuführen. Außerdem sind Unterschiede in der Dunkelheit des Hintergrunds und der Schärfe der Sterne zwischen der oberen und unteren Bildhälfte zu sehen. Diese sind auf den nicht optimalen Ausgleich der Hintergrundshelligkeit bei der Aufnahme zurückzuführen.

 

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