M 57 (Ring-Nebel) und IC 1296 in der Leier

Eigentlich wollte ich eine tiefe Farbaufnahme von M 57 machen. Eigentlich. Allerdings reichte die zur Verfügung stehende Zeit nur für eine halbe Stunde pro Farbkanal, da der nächste Tag wieder ein Arbeitstag war. Weil es eine tiefe Aufnahme werden sollte, die womöglich auch noch den Hα-Halo zeigen sollte, belichtete ich die Einzelbilder 300 Sekunden lang. Das war im Nachhinein nicht ideal, da der Halo bei dieser Belichtungszeit durch einen Farbfilter noch nicht in Erscheinung trat, aber die wesentlich hellere Ringstruktur schon überbelichtet wurde. Ich habe das Bild trotzdem bearbeitet, um zu sehen, was trotz der kurzen Gesamtbelichtungszeit pro Kanal geht. Sehr schön kommt jetzt die Galaxie IC 1296 heraus. Ihr hat die lange Belichtungszeit der Einzelbilder gut getan.

Das obenstehende Bild ist ein auf die doppelte Größe vergrößerte Ausschnitt.

Datum: 08.07.18, 23:53h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90 mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: R=35 min, G=30 min, B=30 min (Einzelbilder: 300 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: RGB Typ IIc von Astronomik

Mit einem H-alpha Filter kann man natürlich auch bei Vollmond schöne Aufnahmen machen. Deshalb war wieder einmal M 57 das Ziel, dieses Mal aber mit der Absicht, den Halo abzubilden. Der Helligkeitsunterschied zwischen dem Halo und dem Ring ist enorm. Trotzdem waren in den Rohdaten sowohl die Daten des Halos als auch Detail des Rings enthalten, so daß ich versucht habe, beides gleichzeitig darzustellen. Auch die in der Nähe befindliche Galaxie IC 1296 kommt recht gut heraus, während der Zentralstern, der besonders hell im ultravioletten Licht leuchtet, nur andeutungsweise sichtbar ist.

M 57 ist von mehreren Schalen von Wasserstoffgas umgeben, die umso lichtschwächer sind, je weiter außen sie liegen. Man geht davon aus, daß der Zentralstern, als er noch ein Roter Riese war, mehrere Male große Mengen Gas ins All geschleudert hat, bevor dann nur noch der heiße, aber nicht mehr fusionsfähige Kern übrig blieb. Der letzte große Massenauswurf leuchtet als der wohlbekannte Ring, von dem der Planetarische Nebel auch seinen Spitznamen hat.

Von den Schalen des Halos habe ich eine komplett abbilden können. Von der nächstäußeren konnte ich nur die hellsten Partien erwischen, die sich in Nebelfetzen im Nordosten (links oben) und im Süden (unten) von M 57 äußern. Natürlich muß man bei der hierfür nötigen Extrembildbearbeitung Kompromisse hinsichtlich der Ästhetik eingehen. Die Sterne erscheinen vielfach riesig und flau, während einige einen leuchtend hellen Kern haben. Das liegt daran, daß ich die hellen und dunkleren Partien des Bilds getrennt bearbeitet und insbesondere die dunklen Partien stark verstärkt habe, um den Halo sichtbar zu machen.

In IC 1296 leuchtete 2013 die Supernova SN2013ev auf.

Datum: 28.07.10, 23:35h MESZ

Optik: f=1180 mm f/5,0

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N am C5 f/10

Gesamtbelichtungszeit: 80 min (Einzelbilder: 600 Sekunden)

Kamera: Atik 314L

Filter: 6nm H-alpha von Astronomik

Mit neuer Kamera und RGB-Farbfiltern war natürlich ein Farbbild eines der Paradeobjekte des Sommerhimmels fällig. M 57 ist ja auch wirklich herrlich bunt und deshalb für solch ein Bild bestens geeignet. Auch die in der Nähe befindliche Galaxie IC 1296 kommt recht gut heraus. Die Tiefe der Aufnahme läßt noch Wünsche offen, doch herrschte leichte Zirrusbewölkung, die für eine höhere Hintergrundhelligkeit sorgte. Eine längere Belichtungszeit von mehr als 60 Sekunden pro Einzelbild hätte deshalb wohl keinen Gewinn gebracht. (Ausschnitt)

Datum: 19.09.09, 21:31h MESZ

Optik: f=1180 mm f/5,0

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N am C5 f/10

Gesamtbelichtungszeit: 3 x 25 min (Einzelbilder: 60 Sekunden)

Kamera: Atik 314L

Filter: RGB, Astronomik Typ IIc

Nach fünf Jahren wollte ich erneut eine tiefe Aufnahme von M 57 und der benachbarten Galaxie IC 1296 versuchen. Das ist Vergleich zur Aufnahme vom 29.05.04 nicht gelungen. Dafür ist die neue Aufnahme besser fokussiert und zeigt feinere Sterne. (Ausschnitt)

Datum: 04.04.09, 04:52h MESZ

Optik: f=1410 mm f/6,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 24 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

M 57 ist bekanntlich ein sehr heller und bunter Planetarischer Nebel. Deswegen wollte ich auch ihn einmal in Farbe ablichten. Oben ist ein echtes LRGB-Bild zu sehen, wobei die Schwarzweißaufnahme vom Vortag für den Luminanzkanal genommen wurde. Bei der zweiten Aufnahme wurde das untenstehende RGB-Bild mit der Schwarzweißaufnahme gemischt. Das Ergebnis ist nicht so schön wie die echte LRGB-Aufnahme. Die einzelnen Farbkanäle wurden nicht kontrastgesteigert! Als Farbfilter dienten bunte Glasfilter für die Planetenbeobachtung. Die Bandbreite der verwendeten Farbfilter ist größer als der von regulären RGB-Filtern für die CCD-Astrofotografie. Deswegen überlappen sie sich zum Teil deutlich. Der Blaufilter ist eigentlich ein Blaugrünfilter und der Grünfilter eher ein Gelbgrünfilter. Dafür ist der Rotfilter ein Rotorangefilter. (Ausschnitt)

Datum: 14.09.06, 22:47h MESZ

Optik: f=2350 mm f/10

Filter: Rot = Filter 23A; Grün = Filter 11; Blau = Filter 80A.

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: L = 25 min, RGB = 3 x 20 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

Nach über zwei Jahren habe ich M 57 wieder besucht und eine Aufnahme mit voller Brennweite gemacht. Um die Strukturen im Ring deutlicher heruaszuarbeiten, habe ich die Aufnahme nicht so sehr im Helligkeitsumfang gestreckt, dafür aber etwas mehr geschärft. (Ausschnitt)

Datum: 13.09.06, 21:36h MESZ

Optik: f=2350 mm f/10

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 25 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

M 57 ist wohl der bekannteste Planetarische Nebel am Nordhimmel. Kaum ein Mensch ist nicht von dem zarten, einem Rauchring nicht unähnlichen Erscheinungsbild beim Blick durchs Teleskop angetan. In der Nähe befindet sich nicht nur die wie ein S geschwungene Spiralgalaxie IC 1296, sondern es konnten auf dieser Aufnahme auch noch drei schwache Hintergrundgalaxien abgebildet werden, auf die mit kleinen gelben Pfeilen verwiesen wird.

Rechts oben befindet sich die Galaxie LEDA 2813669 und links unten die Galaxie LEDA 2813726. Über beide Galaxien konnte ich weder Angaben zur Helligkeit noch zur Entfernung finden. Rechts unten und durch zwei Pfeile gekennzeichnet befindet sich eine noch schwächere Galaxie, deren Namen ich noch nicht einmal ermitteln konnte. Weitere schwache Hintergrundgalaxien können durch übermäßige Kontraststeigerung herausgearbeitet werden.

Anhand einer Karte der Umgebung von M 57 mit Angaben zur Helligkeit der einzelnen Sterne kann die Grenzgröße dieser Aufnahme zu 20 mag abgeschätzt werden. Interessant ist auch, daß der Ring von M 57 und sein Inneres bei 10 Sekunden Belichtungszeit bereits überbelichtet ist, wenn man mit Giotto stackt. Beim Stacken und Bearbeiten mit Registax erhält man aus dem selben Rohmaterial ein viel strukturreicheres Bild von M 57. Die Überlagerung der Ergebnisse von Giotto und Registax ist nebenstehend dargestellt. Beim sehr viel helleren Stackergebnis von Giotto deuten sich am Außenrand des Rings Ausbuchtungen an, die bereits darauf hinweisen, daß M 57 von einer viel größeren Struktur umgeben wird, die nicht die gleiche Form wie der Ring hat. (Ausschnitt)

Datum: 29.05.04, 00:50h MESZ

Optik: f=1480 mm f/6,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 30 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

Die nebenstehenden Bilder wurden mit einer anderen Kamera und kürzeren Belichtungszeiten gemacht. Erstaunlich ist, daß die Mintron den 14 mag hellen Zentralstern sehr deutlich, hell und sogar live auf dem Monitor zeigt. Ich bin auch ziemlich stolz darauf, daß es mir gelungen ist, Strukturen im Ring und im Innern des Rings herauszuarbeiten. Man darf alle Bilder dieser Seite ruhig vergrößern und mit Aufnahmen, die mit weit besserem Equipment gemacht wurden, vergleichen. (Ausschnitt)

Datum: 14.09.03, 22.19h und 31.08.03, 00.10h MESZ

Optik: f=1480 mm f/6,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 15 und 12 min (Einzelbilder: 2,54 Sekunden)

Kamera: Mintron 12V1C-EX

Von der Spiralgalaxie IC 1296 (auf dem linken Bild schräg links unterhalb des Sterns am oberen Bildrand rechts von der Bildmitte) ist leider nur der Kern zu sehen. Die weit geschwungenen Spiralarme konnten leider nicht herausgearbeitet werden. Hierfür ist offenbar die längere Belichtungszeit der Watec notwendig.

 

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