NGC 404 (Mirachs Geist) mit AT2018hrg in Andromeda

Am 31.10.2018 entdeckte ein amerikanisches Supernovasuchprogramm einen neuen Stern in NGC 404. Es wurde zunächst vermutet, dass es sich um eine Supernovae in einem sehr frühen Stadium handele, denn die Helligkeit bei der Entdeckung betrug weniger als 18 mag, was bei der Entfernung von NGC 404 sehr lichtschwach war. Einen Tag später war die Helligkeit auf 17,5 mag geklettert. Der Helligkeitsanstieg war jedoch für eine Supernova viel zu langsam und zu gering. Ein Spektrum bestätigte dann, dass es sich bei AT2018hrg "nur" um eine Nova in NGC 404 handelte.

NGC 404 hat eine Entfernung von nur etwa 3 Mpc, was knapp 10 Millionen Lichtjahren entspricht. Das ist fast die gleiche Entfernung wie M 81 und M 82. Eine Supernova in dieser Entfernung sollte etwa 8 mag hell werden, sofern ihr Licht nicht durch vorgelagerten Staub in der Heimatgalaxie oder der Milchstraße abgeschwächt wird. NGC 404 ist nicht für große Staubmengen bekannt. Eine Absorption von fast 10 Größenklassen wäre somit nicht erklärbar. Das Spektrum löste die Ungereimheiten dann zufriedenstellend auf. Es ist schon erstaunlich, was die von Amateuren verwendete Technik heute zu leisten imstande ist. Wer hätte gedacht, dass man so einfach Novae in ca. 10 Millionen Lichtjahren Entfernung nachweisen kann?

Das Bild ist ein Ausschnitt, der auf die doppelte Größe der Originalauflösung vergrößert wurde, damit AT2018hrg deutlich erkennbar wird. Wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, erscheint eine kontrastverstärkte Version, die die Nova noch deutlicher herausstellt.

Datum: 03.11.18, 02:29h MEZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 36 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 


Bitte den Mauszeiger auf das Bild bewegen, um NGC 404 in voller Größe zu sehen!

NGC 404 ist durch die Nähe zu β And (Mirach) recht schwierig zu beobachten und erscheint meist wie ein weit entfernter Komet oder eine elliptische Galaxie. Tatsächlich ist es aber eine kleine Spiralgalaxie mit schwach ausgeprägten Armen, bei der wir genau von oben auf die Scheibe schauen. Da die kleine Galaxie neben dem hellen Stern wie ein Geisterbild einer schlechten Optik aussieht, heißt sie im Englischen Mirachs's Ghost, zu deutsch: Mirachs Geist.

Auch wenn β And auf der Aufnahme von 2005 ein interessantes Strahlenmuster produzierte, wollte ich eine Aufnahme von NGC 404 haben, bei der der helle Stern nicht stört und das Bild der Galaxie beeinträchtigt. Es ist aber nicht leicht, β And aus dem Bild herauszuhalten. Er strahlt trotzdem ins Bild hinein.

Nach Literaturangaben hat NGC 404 einen Durchmesser von etwa 4,5 Bogenminuten. Der helle Kernbereich ist aber nur etwas über eine Bogenminute groß. Auf tiefen Aufnahmen kann man eine schwach leuchtende Scheibe um diesen Kernbereich sehen. Auf den POSS-Aufnahmen, deutet sie sich nur an. Das läßt bereits ahnen, wie schwach sie ist. Mir ist bei dieser Aufnahme gelungen, die Scheibe bis zu einem Durchmesser von etwas über 3 Bogenminuten nachzuweisen. Dafür mußte ich aber den Kontrast extrem anheben und mit viel Geschick die Scheibe vom Hintergrundrauschen trennen. Bitte den Mauszeiger auf das Bild bewegen, und das verstärkte Bild wird sichtbar.

Datum: 25.01.09, 19:20h MEZ

Optik: f=1410 mm f/6,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 29 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 



Diese Aufnahme war ein Test, um festzustellen, wie sich ein heller Stern im Bildfeld auswirkt. Merkwürdig ist die rechteckige Begrenzung der Strahlen um den Stern. Die Orientierung und das Seitenverhältnis des Rechtecks stimmt mit dem Deckglas des CCD-Chips überein, so daß der Effekt möglicherweise durch Reflexionen am Deckglas zustande kommt. (Ausschnitt)

Datum: 05.02.05, 19:13h MEZ

Optik: f=1480 mm f/6,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 23 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT-120N

 

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