NGC 2419 (intergalaktischer Wanderer) (Kugelsternhaufen im Luchs)

Nach zehn Jahren wollte ich diesen Kugelsternhaufen mal wieder und mit inzwischen stark verbessertem Equipment aufnehmen. Leider hatte ich mir aber eine Nacht mit Zirrusbewölkung und relativ starkem Dunst ausgesucht. Das Ergebnis lässt die nötige Tiefe vermissen und geht nicht über das Ergebnis der alten Watec-Aufnahme hinaus. Nur das Bildfeld ist deutlich größer geworden.



Das Bild ist auf 50% seiner Größe verkleinert. Die volle Auflösung ist beim Klick auf das Bild oder hier zu finden.

Datum: 17.03.15, 21:51h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 75 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

NGC 2419 wird auch der Intergalaktische Wanderer genannt. Dieser Name deutet schon darauf hin, daß er etwas ganz Besonderes ist. Mit einer Entfernung von ungefähr 300.000 Lichtjahren ist er etwa zehnmal so weit entfernt wie viele andere Kugelsternhaufen. Er ist sogar fast doppelt so weit entfernt wie die Begleitgalaxien der Milchstraße, die Große und Kleine Magellansche Wolke. Die Milchstraße selbst hat einen Radius von 50.000 Lichtjahren. Die Astronomen waren sich deshalb gar nicht sicher, ob dieser Kugelsternhaufen noch gravitativ an die Milchstraße gebunden ist, oder sich tatsächlich losgerissen hat und in der Tat zu einem intergalaktischen Wanderer geworden ist. Trotz seiner gewaltigen Entfernung hat er noch eine scheinbare Helligkeit von 10,4 mag und einen scheinbaren Durchmesser von über 4 Bogenminuten. Das zeigt, wie hell und riesig der Haufen auch absolut ist. Er ist der vierthellste Kugelsternhaufen der Milchstraße.

Beim Aufsuchen des Haufens habe ich ihn fast übersehen. Fielen die anderen Kugelsternhaufen durch ihre Helligkeit auf und waren bereits in Einzelsterne auf dem Kontrollmonitor aufgelöst, war an der Position von NGC 2419 nur ein schwacher nebliger Fleck zu sehen. Um so mehr begeistert war ich vom Ergebnis des Stackens mit Giotto. Der Kugelsternhaufen war tatsächlich teilweise in Einzelsterne aufgelöst, als ob er nur einen Bruchteil so weit entfernt wäre. Da stört es mich dann auch recht wenig, wenn der Himmelshintergrund am rechten Bildrand nicht ganz so gleichmäßig dunkel ist, wie es vielleicht wünschenswert wäre. (Ausschnitt)

Datum: 16.01.05, 22.16h MEZ

Optik: f=1480 mm f/6,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 29 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

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