NGC 3521 im Löwen

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Die schöne Galaxie NGC 3521 liegt fast auf dem Himmelsäquator. Diese Breite war in der Vergangenheit aus meiner Sternwarte heraus kaum erreichbar. Durch die geänderte Montierung befindet sich das Teleskop etwas höher vom Boden entfernt und kann etwas besser über die Giebelwand der Sternwarte blicken. Dadurch war es mir möglich, NGC 3521 nach 15 Jahren einen erneuten Besuch abzustatten.

Wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, erscheint eine kontrastverstärkte Version. Man erkennt mehrere Dinge:
1. Die Galaxie zeigt östlich und westlich diffuse Aufhellungen.
2. Zwischen der hellen Scheibe und der diffusen Aufhellung verläuft ein dunkles Staubband.
3. Die Galaxienscheibe setzt sich nach Norden und Süden weiter fort, allerdings wesentlich lichtschwächer.
Dadurch erscheint die auf den ersten Blick sehr regelmäßig aussehende Spiralgalaxie plötzlich nicht nur fast doppelt so groß, sondern auch gestört. Die diffusen Aufhellungen dürften mit dem Verschmelzen kleinerer Zwerggalaxien in Zusammenhang stehen. NGC 3521 befindet sich etwa 38 Millionen Lichtjahre entfernt und erreicht auf meiner Aufnahme eine Ausdehnung von fast 16 Bogenminuten. Damit dürfte ihr wahrer Durchmesser etwa 175.000 Lichtjahre betragen. Das ist eine beachtliche Größe für eine Spiralgalaxie und deutet schon auf Störungen durch gravitative Wechselwirkungen mit anderen Galaxien hin. Tiefere Aufnahmen als meine zeigen in der Tat einen im Norden nach Osten abknickenden Gezeitenschweif, der sich im Osten um die Galaxie herum windet und im Süden wieder auf die diffusen Ausläufer stößt.

Beim Klick aufs Bild oder hier erscheint das gesamte Bildfeld mit Angabe der Katalognamen der hellsten Galaxien.

Datum: 29.03.20, 23:33h MEZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 72 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

NGC 3521 liegt im südlichen Löwen nur 4 Bogenminuten nördlich des Himmelsäquators. Man macht sich keine Vorstellungen, welch ein Betrieb dort am Himmel herrscht. Während der Aufnahme sind mir ein Trio von geostationären Satelliten sowie ein einzelner geostationärer Satellit von Ost nach West durchs Bild gezogen. Trotz der an diesem Abend eher mäßigen Transparenz des Himmels in dieser Region, sind die Strukturen der Galaxie doch sehr schön herausgekommen. (Ausschnitt)

Datum: 02.04.05, 01:30h MESZ

Optik: f=1480 mm f/6,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 30 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

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