NGC 6946 (Arp 29) mit SN2004et und SN2017eaw im Kepheus


Helligkeitsabnahme der Supernova SN2017eaw über einen Zeitraum von anderthalb Jahren. Es ist erkennbar, dass der Helligkeitsabfall in den ersten drei und in den folgenden acht Monaten deutlich stärker als in den sieben Monaten in 2018 war.

Weitere vier Monate Monate nach meiner letzten Aufnahme war NGC 6949 noch in der Lichtglocke der Buxtehuder Altstadt erreichbar, so dass ich eine neue Aufnahme für den Nachweis von SN2017eaw machte. Die Supernova war nur mit Mühe auszumachen. Die nebenstehende Ausschnittsvergrößerung zeigt, dass die Supernova knapp südwestlich neben einem etwa gleich hellen Stern steht, was vorher nicht zu erkennen war, weil die SN2017eaw den Nachbarn überstrahlte. Nach den Angaben auf der Webseite Latest Suoernovae soll ihre Helligkeit deutlich unter 20 mag gesunken sein. Das erklärt mir, warum es so schwer war, sie herauszuarbeiten.

Datum: 08.11.18, 20:22h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 75 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

Drei Monate nach meiner letzten Aufnahme stand NGC 6949 günstiger am Himmel, so dass ich eine neue Aufnahme für den Nachweis von SN2017eaw machte. Die Supernova war noch immer leicht auszumachen, hatte aber im letzten Vierteljahr wenig, doch im Vergleich mit der Aufnahme aus April merklich, Helligkeit verloren.

Datum: 17.07.18, 00:18h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 45 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

SN2017eaw musste auch für einen der ersten Tests mit meiner neuen Kombination für große Bildfelder herhalten. Dafür kommt eine Atik 490EX mit 3,69 µm kleinen Pixeln an einem 80 mm Refraktor zum Einsatz, bei dem ein 0,8X Reducer die Brennweite auf 380 mm reduziert und das Öffnungsverhältnis auf 1:4,8 heraufsetzt. Dadurch erziele ich ein viermal so großes Bildfeld wie mit dem großen Refraktor bei 62% der Auflösung. In Ermangelung eines Luminanzfilters kam ein CLS-Filter von Astronomik zum Einsatz, der deutlich Licht schluckt, weil er die Frequenzbereiche, in denen Natrium- und Quecksilberdampflampen leuchten, ausblendet. Deswegen wurden die Einzelbilder auch 300 Sekunden statt meiner üblichen 180 Sekunden für Luminanzaufnahmen belichtet.

Die Aufnahmeserie wurde durch viele durchziehenden Wolken immer wieder unterbrochen.

Datum: 17.07.18, 01:19h MESZ

Optik: f=380 mm f/4,8

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 25 min (Einzelbilder: 300 Sekunden)

Kamera: Atik 490EX

Filter: Astronomik CLS

 

Am 08.04.2018 konnte ich SN2017eaw nach der Winterpause erstmalig wieder für ein paar Minuten aufnehmen, bevor die Morgendämmerung zu stark einsetzte. Immerhin reichte die kurze Aufnahme für den Nachweis. Mittlerweile war die Helligkeit von SN2017eaw auf vergleichsweise magere 16,9 mag abgesunken und die ehemals strahlende Supernova nur noch ein Schatten ihrer früheren Herrlichkeit.

Wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, erscheint eine Animation mit der Aufnahme vom 18.05.2017.

Datum: 08.04.18, 05:00h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 15 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

Im Mai konnte ich SN2017eaw nur ein paar Minuten lang aufnehmen. Immerhin reichte die kurze Aufnahme für den Nachweis. Drei Monate später war die Supernova noch immer sichtbar und hell, wenngleich ihre Helligkeit inzwischen leicht auf 13,3 mag abgefallen war. Diesmal spendierte ich der Galaxie etwas mehr Belichtungszeit, um auch sie nett darstellen zu können.

Das gesamte Bildfeld ist beim Klick aufs Bild oder hier zu erreichen.

Datum: 19.08.17, 23:20h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 33 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

SN2017eaw ist bereits die zehnte in NGC 6946 beobachtete Supernova in einem Zeitraum von 100 Jahren. Das ist eine erstaunlich hohe Rate, geht man doch z.B. bei der Milchstraße von einer Supernova pro Jahrhundert aus. Allerdings wurden schon mehrere hundert Jahre keine Supernova mehr in der Milchstraße entdeckt. Ich konnte bereits SN2004et dokumentieren. Die danach aufleuchtende SN2008S habe ich leider verpasst.

SN2017eaw ist eine Supernova vom Typ II, bei dem ein massereicher Stern einen Kernkollaps erleidet und seine äußere Hülle explosionsartig ins All schleudert. Zurück bleibt ein Neutronenstern oder, wenn die Masse ausreicht, ein stellares Schwarzes Loch. Die Supernova wurde am 14.05.2017 entdeckt und erreichte am 20.05.2017 ihre maximale Helligkeit von 12,6 mag. Zwei Tage zuvor war sie nur unwesentlich schwächer.

Die Aufnahme entstand durch eine dünne Wolkendecke und musste bereits nach drei Einzelbildern wegen der einsetzenden Dämmerung abgebrochen werden. Die volle Auflösung der Aufnahme ist beim Klick aufs Bild oder hier zu erreichen.

Datum: 18.05.17, 02:32h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 9 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

Der neue, große Refraktor hat bei 750mm Brennweite in Verbindung mit dem doppelt so großen Chip der Atik 460EX das gleiche Gesichtsfeld wie die Atik 314L am 500mm Refraktor. Nur die Auflösung der neuen CCD-Kamera ist wesentlich höher, so daß sich eine neue Aufnahme der Galaxie NGC 6946 zusammen mit dem am Himmel benachbarten offenen Sternhaufen NGC 6939 zum Vergleich mit der unten gezeigten anbot. Dieses Mal habe ich aber auf das Binning verzichtet und die Einzelbilder für die Farbkanäle aber 5 statt 3 Minuten belichtet.

Die volle Auflösung der Aufnahme ist beim Klick aufs Bild oder hier zu erreichen.

Datum: 04.08.13, 00:45h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: R=50 min, G=60 min, B=65 min (Einzelbilder: 300 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: RGB, Astronomik Typ IIc

 

Das große Gesichtsfeld des 500mm Refraktors legte nahe, die Galaxie NGC 6946 zusammen mit dem am Himmel benachbarten offenen Sternhaufen NGC 6939 abzulichten. Und zur Abwechselung in Farbe! Da die Sommernächte sehr kurz sind, konnte ich mir weder für den Luminanzkanal, noch für die Farbkanäle viel Zeit lassen. Deshalb habe ich die Farbkanäle im 2x2 Binning Mode aufgenommen und in Giotto mit doppelter Auflösung stacken lassen, damit die Bildgröße wieder zum Luminanzbild paßte.

Das Bild entstand bei +25°C Außentemperatur und sehr dunstigem Himmel.

Datum: 11.07.10, 00:23h MESZ

Optik: f=500 mm f/5,6

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an C5 f/10

Gesamtbelichtungszeit: L=50 min (Einzelbilder: 300 Sekunden)
                                   RGB=je 15 min (Einzelbilder: 180 Sekunden) 2x2 gebinnt

Kamera: Atik 314L

Filter: LRGB, Astronomik Typ IIc

 

NGC 6946 ist eine recht große Galaxie im Sternbild Kepheus an der Grenze zum Sternbild Schwan. Die vier Spiralarme, mehrere Staubwolken und viele helle Sternentstehungsgebiete sind schön zu sehen. Trotz der relativen Nähe gerade außerhalb der lokalen Gruppe hat die Galaxie nur eine sehr geringe Helligkeit, weil wir auf sie durch einen Arm unserer eigenen Galaxie sehen, und der Staub in dem Arm die Helligkeit von NGC 6946 um mindestens eine Größenklasse dämpft. NGC 6946 zeichnet sich außerdem durch eine extrem große Anzahl von in ihr beobachteten Supernovae aus.

Halton C. Arp hat NGC 6946 unter der Nummer 29 in seinem Katalog sonderbarer Galaxien aufgenommen und sie als "Galaxie mit einem schweren Arm" klassifiziert. Vermutlich ist damit der untere linke Arm gemeint, der sich breit gefächert und mit geringer Flächenhelligkeit nach rechts windet und der Galaxie dadurch ein recht unsymmetrisches Aussehen verleiht.

Im Vergleich zu den Aufnahmen mit der Watec-Kamera kommt NGC 6946 auf der nebenstehenden Aufnahme durch das größere Gesichtsfeld ddr Atik erst richtig zur Geltung.

Datum: 23.08.09, 00:35h MESZ

Optik: f=1180 mm f/5,0

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an C5 f/10

Gesamtbelichtungszeit: 30 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 314L

 

Etwa einen Monat, nachdem ich die untenstehende Aufnahme gemacht hatte, ist eine Supernova vom Typ II in NGC 6946 explodiert. Supernovae von Typ II verlieren zum Glück sehr langsam an Helligkeit, so daß ich sie selbst 11 Monate nach dem Ausbruch noch als Stern etwa 17. Größe ablichten konnte. Auf dem Monitor war sie übrigens bereits zu sehen, was mir zeigt, daß die Watec in 10 Sekunden Belichtungszeit locker die 17. Größenklasse schafft. Die Supernova SN2004et befindet sich am linken Bildrand rechts von den beiden hellen untereinanderstehenden Sternen. Bitte mit dem Mauszeiger auf das Bild fahren, dann wird die SN2004et markiert. (Ausschnitt)

Datum: 19.08.05, 00:25h MESZ

Optik: f=1480 mm f/6,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 30 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

Mein erster Versuch, NGC 6946 abzulichten. Sie ist in dem ganzen Sterngewimmel schwer zu finden. Der helle diffuse Galaxienkern hebt sich in dem sternreichen Gebiet nicht gut vom Hintergrund ab. Auch die Arme springen einem auf dem Livebild am Monitor nicht ins Gesicht. (Ausschnitt)

Datum: 08.08.04, 01:49h MESZ

Optik: f=1480 mm f/6,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 30 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

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