Öffentlicher Beobachtungsabend
am 15. Januar 2000

 

Durch das rege Publikumsinteresse an unseren öffentlichen Vorträgen im VHS-Haus und den daran anschließenden Diskussionen inspiriert, reifte in uns der Entschluß, der interessierten Öffentlichkeit Gelegenheit zu geben, einmal "live" durch ein Teleskop auf die Himmelsobjekte zu schauen.

Wir hatten dafür Samstag, den 15.01.2000 ausersehen. An diesem Tag sollten der neun Tage alte Mond, Jupiter, Saturn und diverse offene Sternhaufen gut sichtbar sein. Vielleicht ergab sich ja auch noch ein Blick auf den Orion-Nebel. Als Beobachtungsort wählten wir einen zentral gelegenen Sportplatz in Buxtehude, auf dem sich die Einstrahlung von Straßenlaternen in Grenzen hielt. Ziel sollte eine gute Erreichbarkeit auch zu Fuß sein. Dafür nahmen wir die Lichtverschmutzung durch die Stadt Buxtehude und ein eventuell schlechteres Seeing in Kauf.

Der Termin war in der örtlichen Presse schon seit Tagen angekündigt, das Wetter die ganze Woche durchwachsen. Für den Samstagvormittag war eine geschlossene Wolkendecke angesagt, aber am Nachmittag sollte es für kurze Zeit heiter werden, bevor am Abend eine geschlossene Wolkendecke aufziehen sollte. Für Sonntag wurde wieder Schmuddelwetter erwartet. Der Beginn unseres Beobachtungsabends war auf 17 Uhr angesetzt worden. Am Nachmittag war es für gut zwei Stunden nur gering bewölkt. Aber um 17 Uhr sah es nur wenig hoffnungsvoll aus. Ein paar Wolkenlücken gab es aber schon. Also bauten wir auf.

Wir waren mit dem Aufbauen noch nicht ganz fertig, da standen schon die ersten Besucher um uns herum. Wir hatten drei Refraktoren unterschiedlicher Größe und ein Schmidt-Cassegrain-Teleskop aufgebaut. Es war für die Besucher beeindruckend, den Mond und die Planeten bei verschiedenen Vergrößerungen zu sehen und die Fülle von sichtbaren Details zu bestaunen. Das Seeing war nicht optimal, aber besser als erwartet. Ich konnte sogar bis 470fach vergrößern, ohne daß wesentliche Details auf den Planeten allzu unscharf wurden.

Zwischen 19 und 20 Uhr hatten wir ganz großes Glück. Der Himmel war klar! Nur ganz selten zog eine kleine Wolkenfront durch. Jetzt konnten auch Deep-Sky-Objekte eingestellt werden. Das Mondlicht verschluckte zwar die schwächeren Sterne der offenen Sternhaufen, so daß sie nicht ganz so imposant erschienen, aber für die Besucher, die zum Teil aus den Nachbarorten angereist kamen, waren sie doch ein Erlebnis. Von M42 war nur der hellste Teil rund ums Trapez gut sichtbar.

Kurz nach 20 Uhr zog es sich, wie angekündigt, komplett zu, so daß wir abbauen mußten. Insgesamt kamen über 50 Interessierte aller Altersgruppen, von Kinder mit ihren Eltern bis zu Senioren. Angesichts der Begeisterung der Besucher werden wir solche Beobachtungsabende wohl noch öfter durchführen. Den nächsten vielleicht im Herbst, wenn es wieder früher dunkel wird.

Ich war nur froh, daß meine Batterie durchgehalten hat. Ich hatte sie längere Zeit nicht nachgeladen, und seit Beginn des Beobachtungsabends blinkte eine der LEDs, um die niedrige Spannung zu signalisieren. Aber die Losmandy-Montierungen laufen auch noch mit 9,5 Volt einwandfrei, wenngleich sie lieber 12 Volt hätten.

 

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