Mond am 18.02.19

An diesem Abend wolte ich nur meine umgebaute Montierung testen. Da störte auch der fast volle Mond nicht. Aber weil er schon mal da war und recht hoch am Himmel stand, habe ich mal mit der CCD-Kamera draufgehalten. Allerdings ist der Mond so hell, dass sein Licht stark gedämpft werden muss. Ein Schmalbandfilter, der nur einen kleinen Bruchteil des sichtbaren Spektrums durch lässt, erfüllt diese Aufgabe hervorragend und lässt dennoch so kurze Belichtungszeiten zu, dass die Luftunruhe nicht zum Tragen kommt. Die obige Aufnahme wurde durch einen Hα-Filter gemacht.

Beim Klick ins Bild oder hier ist die Aufnahme in voller Auflösung erreichbar.

Datum: 18.02.19, 21:17h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 2,04 Sekunden (Einzelbilder: 0,02 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: 6 nm Hα von Astronomik

 

Als nächstes wollte ich ausprobieren, ob sich ein [OIII]-Filter besser oder schlechter im Vergleich zu einem Hα-Filter für die Mondfotografie eignet. Da mein [OIII]-Filter die doppelte Durchlassbreite wie der Hα-Filter hat und damit doppelt so viel Licht durchlässt, musste ich die Belichtungszeit der Einzelbelichtungen halbieren. Die Zeit von etwa 8 Sekunden, um solch ein Einzelbild in den Computer zu übertragen, blieb natürlich dieselbe. Die obige Aufnahme wurde durch einen [OIII]-Filter gemacht.

Beim Klick ins Bild oder hier ist die Aufnahme in voller Auflösung erreichbar.

Datum: 18.02.19, 21:33h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 3,8 Sekunden (Einzelbilder: 0,01 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: 12 nm [OIII] von Astronomik

Und weil ich auf diese Art und Weise Aufnahmen durch einen Hα-Filter und einen [OIII]-Filter hatte, war ich neugierig, ob ein Falschfarbenbild aus beiden Aufnahmen zu neuen Erkenntnissen führt. Ich hatte keineswegs erwartet, dass der Mond im Licht des ionisierten Wasserstoffs oder der verbotenen Linie des zweifach ionisierten Sauerstoffs leuchtet (so etwas tun nur dünn verteilte Gase, wenn sie entsprechend ionisiert werden). Ich wollte nur sehen, ob es Farbunterschiede auf dem Mond gibt, die diese beiden Filter zeigen können.

Wenn man die Farbsättigung erhöht, dann erscheinen die lavagefluteten Maria und Krater dunkel und eher türkis, während die höhergelegenen Gebiete rötlich erscheinen. Junge Krater und Auswurfmaterial der Strahlenkrater leuchten sogar sehr hell im ganzen Spektrum. Der Hα-Filter liefert also ein kontrastreicheres Bild. Für das obige Falschfarbenbild wurden eine Aufnahme durch einen Hα-Filter in den Rotkanal und eine Aufnahme durch den [OIII]-Filter in die Blau- und Grünkanäle geschoben.

Aufnahmedaten siehe oben