Einen Tag vor dem dritten Viertel wird der westliche Teil des Ringwalls um das Mare Imbriums schön angeleuchtet. Außerdem liegen am Terminator einige Krater bereits im Dunkeln, und nur die Spitze des Zentralbergs erhält noch ein wenig Sonnenlicht, so dass sie als heller Punkt im dunklen Krater leuchten. Beispiele sind die Krater Albategnus unterhalb der Mitte und Hipparchus darüber. Hipparchus hat offenbar eine größere Lücke im östlichen Kraterrand, durch die noch einiges Sonnenlicht ins Kraterinnere fällt. Ein weiteres Beispiel für eine Zentralbergspitze im Sonnenlicht finden wir am unteren Mondrand mit dem Krater Moretus. Aber auch der helle Mondrand ist interessant, weil er an einigen Stellen hohe Mondberge bzw. Kraterränder erkennen lässt, die aus dem Rund der Mondkugel herausragen. Und immer wieder schön ist die geschlängelte Kraterkette westlich des prominenten Kraters Copernicus (etwa in Bildmitte)
Für die Aufnahme nahm ich gut 400 Einzelbilder auf, die mit Autostakkert ungedrizzelt gestackt wurden. Mit dem Drizzeln hatte ich bei dieser Aufnahme kein Glück, sondern bekam nach dem Schärfen unschöne Artefakte ins Bild, die bei voller Auflösung deutlich sichtbar waren. Die weitere Bearbeitung erfolgte mit meinen üblichen Programmen. Um noch möglichst viel Details am Terminator zeigen zu können, ohne dass der Mond am hellen Rand überbelichtet wird, musste ich den Kontrast so anpassen, dass der Anblick etwas ungewohnt wirkt. Bei der natürlichen Darstellung wäre der linke Rand sehr hell, während der Mond zum Terminator hin immer dunkler würde, so dass am Terminator nur kaum Einzelheiten erkennbar sind. Durch eine entsprechende Anpassung der Helligkeitsverteilung des Bilds (Aufhellen der Terminatorregion und Abdunkeln des linken Mondrands) gelang es, beides darzustellen. Allerdings litt dadurch naturgemäß der Hell-Dunkel-Kontrast.
Die obige Aufnahme wurde zwecks Dämpfung der Helligkeit durch einen [OIII]-Filter gemacht.
Datum: 11.08.20, 02:36h MESZ
Optik: f=750 mm f/5,4
Nachführung: keine
Gesamtbelichtungszeit: 20 Sekunden (Einzelbilder: 0,05 Sekunden)
Kamera: Atik 460EX
Filter: 12 nm [OIII] von Astronomik
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