Technische Ausrüstung



Refraktor

Objektiv: Durchmesser: 60 mm, Brennweite: 700 mm

Sucherfernrohr: 10 x 30, über Klappspiegel durchs Telekop-Objektiv (siehe unterstes Bild)

Montierung: parallaktische Selbstbaumontierung mit 220V-Synchronmotor und Untersetzungsgetriebe in Rektaszension

Das Instrument besteht komplett aus Metall. Die von mir benutzten Okulare stammen aus Mikroskopen und anderen optischen Geräten. Die Anpassung des Okularhülsen an den Durchmesser von 24,5 mm geschieht über passende Papp- oder Aluminiumhülsen. Die mitgelieferten orthoskopischen Okulare sind von geringer Qualität. Eines davon findet seinen Einsatz im selbstgebauten Fokussieradapter. Das 22 mm-Kellner-Okular ist qualitativ nicht schlecht, hat aber nur ein geringes Gesichtsfeld. Der Klappspiegel zum Umlenken des Lichts in den Sucher finde ich äußerst praktisch. Eine Justierung des Sucherfernrohrs entfällt. Einfacher geht es nicht!

Es handelt sich um ein sogenanntes "Kaufhausteleskop" mit ursprünglich azimuthaler Montierung, die durch einen Polblock mit fester Neigung und einen elektrischen Motor in eine parallaktische Montierung umgebaut wurde. Die Klemmschraube für die Deklinationsachse wurde verstärkt. Das Rad stammt von einem Gas- oder Wasserventil, auf dessen Achse das passende Gewinde geschnitten wurde. Auf der Gegenseite hält eine Flügelmutter dagegen. Eine Feinbewegung existiert in keiner der Achsen. Für die visuelle Beobachtung ist die Nachführgenauigkeit völlig ausreichend. Durch den 220V-Motor bin ich allerdings ans Haus und damit an den doch recht hellen Stadthimmel gebunden. Die optische Qualität des Geräts ist gut. Es leistet, was es von Bauart und Objektivdurchmesser her können muß. Epsilon 1 und 2 in der Leier werden nicht mehr getrennt, sind aber deutlich länglich. Der Orientierungsunterschied der beiden Sternpaare ist eindeutig erkennbar. Beim Absturz des Kometen Shoemaker-Levy auf Jupiter konnte der G-Einschlag mühelos erkannt werden.

Das Gerät war über lange Jahre mein einziges. Ich habe mit ihm hauptsächlich Sonne, Mond und die Planeten beobachtet. Für Deep-Sky-Objekte war es doch etwas lichtschwach. Heute benutze ich es praktisch ausschließlich für die Sonnenbeobachtung. Ich habe es neben dem Fenster stehen und kann es in wenigen Sekunden auf das Fensterbrett heben und auf die Sonne ausrichten. So kann ich selbst an Tagen mit nur sehr kurzen Wolkenlücken sehen, ob sich etwas Interessantes auf der Sonne tut. Zur Sonnenfotografie projeziere ich das Bild auf ein Blatt weißes Papier, das ich dann abfotografiere. So kann ich die Momente besten Seeings abpassen und dann gezielt auf den Auslöser der Kamera drücken.

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