Nebel um NGC 2261 (Hubble's Variable Nebula) um R Mon im Einhorn

 

Der helle und bekannte kometarische Nebel, der den sehr jungen Stern R Monocerotis (R Mon) umgibt, ist natürlich das augenfälligste Objekt. Aber wenn man es sich genau überlegt, sollte es noch mehr zu sehen geben. Junge Sterne, die noch Masse aus der sie umgebenden Akkretionsscheibe aufsammeln, müssen den mit der aufgenommenen Materie verknüpften Drehimpuls wieder abgeben, damit sie sich nicht immer schneller drehen und buchstäblich auseinanderfliegen. Der Drehimpuls wird dabei einem Materiestrahl mitgegeben, der durch Magnetfelder geladene Teilchen (Plasma) in einem schmalen Schlauch bündelt und dies an den Polen auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigt. Wenn dieser Materiestrahl auf die umgebenden Gaswolken trifft, wird durch Stöße mit den Gasmolekülen das Gas ionisiert und zum Leuchten angeregt. Diese leuchtenden Wölkchen nennt man nach den beiden französischen Entdeckern Herbig-Haro-Objekte. Das Objekt HH 39 befindet sich nördlich von R Mon und leuchtet schwach rötlich in der Wellenlänge des ionisierten Wasserstoffs.

HH 39 ist nicht ein einziger leuchtender Knoten, sondern mindestens 6 Stück. Das liegt daran, dass der Stahl nicht ortsfest immer in die selbe Richtung zeigt und offenbar auch nicht ständig aktiv ist. Als wahrscheinlichste Erklärung gilt, dass der Strahl präzessiert und dabei nur gelegentlich aktiv ist, wodurch dann für eine gewisse Zeit Atome zum Leuchten angeregt werden. Die Herbig-Haro-Objekte sind dabei sehr jung, nur wenige tausend Jahre alt. Das dürfte auch der Zeitraum sein, seit dem NGC 2261 sichtbar ist.

Südwestlich von HH 39 ist ein schwacher Schimmer sichtbar, der einen schwachen Emissionsnebel darstellt. Er dürfte das Gas zur Verfügung stellen, mit dem der Jet von R Mon kollidiert und HH 39 bildet. Der Nebel ist, soweit ich das feststellen konnte, namenlos.

Südlich von NGC 2261 ist ein bogenförmiger schwacher Nebel sichtbar. Farbaufnahmen weisen ihn wegen seiner bläulichen Farbe als Reflexionsnebel aus. Auch dieser Nebel ist namenlos. Ich habe deshalb in Simbad keinen Hinweis auf den Stern gefunden, dessen Licht hier gestreut wird. R Mon ist es ganz sicher nicht. In Frage käme der sehr blaue hellere Stern ein paar Bogenminuten südlich von R Mon.

Nebenstehend dargestellt ist ein Ausschnitt aus meiner Aufnahme aus Dezember 2016 und dem SDSS. In letzterer sind die Farben so kodiert, dass blaue und grüne Farben blau und rote Farbtöne, insbesondere Hα, grün dargestellt werden. Rot ist dem Nahinfraroten vorbehalten. HH 39 und der schwache Emissionsnebel sind deshalb grün und der Reflexionsnebel eher blau dargestellt. Wenn der Mauszeiger auf das Bild bewegt wird, erscheint die SDSS-Aufnahme.

Wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, wird der Kontrast angehoben. Die Nebel in der Umgebung von NGC 2261 und die Kleinplaneten werden hervorgehoben. Außerdem wird auf einige Galaxien, viele davon namenlos, hingewiesen.

Wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, wird die Position zweier Kleinplaneten angezeigt: Der 15,6 mag helle (2679) Kittisvaara und der nur 18,0 mag helle (97047) 1999UN35 südwestlich von NGC 2261. Der Kleinplanet Kittisvaara wurde am 07.10.1939 am Observatorium im finnischen Turku entdeckt. Er ist benannt nach dem finnischen Berg Kittisvaara, den Pierre Louis Maupertuis benutzte, um die Länge eines Längengrads zu bestimmen. Es handelt sich um einen 10 km großen Hauptgürtelasteroiden, der die Sonne in etwa 4,24 Jahren einmal umläuft.

Datum: 03.12.16, 01:50h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90 mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 81 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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