PK 102 -05.1 (Abell 80) in der Eidechse

Nach neun Jahren stattete ich PK 102-05.1, auch Abell 80 genannt, einen neuen Besuch ab. Dieses Mal wurde die Aufnahme als Falschfarbenbild durch Schmalbandfilter angelegt. Obwohl der Filter im allgemeinen Sprachgebrauch Hα-Filter heißt, lässt er auch noch die Linien des ioniserten Stickstoffs beiderseits der Hα-Linie durch. Und das ist bei PK 102-05.1 auch gut so, denn er strahlt vornehmlich im Licht von [NII]. Die Hα-Emission beträgt nur etwa 40% der Emission in [NII]. Auch die Emission in [OIII] ist wesentlich schwächer und leuchtet nur diffus im Innern der leuchtenden Stickstoffovals.

Vor allem im Südteil des Bilds leuchten viele Hintergrundgalaxien durch das Sterngewimmel hindurch. Bei der Aufnahme stand der Halbmond noch am Himmel und sorgte für Streulicht.

Das Bildfeld ist in voller Größe und mit Beschriftung der hellsten Galaxien hier zu finden.

Datum: 16.11.18

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 120+120 min (Einzelbilder: 600 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: 6 nm Hα- und 13 nm [OIII]-Filter von Astronomik

 

PK 102 -5.1, der auch den Bezeichnung Abell 80 trägt, ist ein recht großer, aber lichtschwacher Planetarischer Nebel. Er besteht aus einem ovalen Ring, der östlich und westlich deutlich heller als an seinen Nord- und Südenden ist. Abell 80 leuchtet praktisch nur im Licht der Wasserstoff H-alpha Linie, was ihn zum Ziel für die Atik CCD-Kamera gemacht hat. In Farbe und Erscheinungsform ähnelt er PK 36-1.1 im Adler und PK 217+14.1 (Abell 24) im Kleinen Hund.

Besonders reizvoll ist der Bildausschnitt durch die vielen Hintergrundgalaxien am unteren Bildrand, die zwischen den Sternen der Milchstraßen aus den Tiefen des Alls hindurchleuchten. Fünf von ihnen sind durch Pfeile markiert, die sichtbar werden, wenn der Mauszeiger auf das Bild bewegt wird. Die meisten der Galaxien haben keine Katalogbezeichnung und sind nur um die 18 mag hell.

Die Aufnahme wurde zur Kontraststeigerung durch den Rotfilter des RGB-Filtersatzes gemacht. Um die Sterne nicht aufzublähen, wurde der Kontrast nicht so stark erhöht, daß sich auch die schwächeren Nebelpartien deutlich vom Untergrund abheben. Leider habe ich den Fokus nicht ganz getroffen, weswegen die Sterne an den Bildfeldrändern verzerrt oder unscharf sind.

Datum: 22.11.09, 18:11h MESZ

Optik: f=1180 mm f/5,0

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an C5 f/10

Gesamtbelichtungszeit: 70 min (Einzelbilder: 300 Sekunden)

Kamera: Atik 314L

Filter: R aus Astronomik IIc RGB-Filtersatz

 

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